Blog zur 10. Woche nach Pfingsten: Das Geheimnis des Glaubens

 

In seinem ersten Brief an Timotheus, seinem „rechten Sohn im Glauben“, nennt Paulus im 3. Kapitel, Vers 9, unter anderem folgendes Kriterium für die Diakone, also die Diener in der Gemeinde Jesu: Sie sollen das „Geheimnis des Glaubens“ mit reinem Gewissen bewahren. In Vers 16 bezeichnet Paulus dieses Geheimnis als ein großes Geheimnis. Dann folgen ein paar Charakterisierungen Jesu, die gar nicht geheim sind – vielleicht mit der Ausnahme der letzten Formulierung „aufgenommen in die Herrlichkeit“. Das lässt fragen, was der Inhalt des „Geheimnisses des Glaubens“, dieses Mysteriums des Glaubens, eigentlich ist.

 

 

 

Im ersten Brief an die Korinther, zweites Kapitel, schreibt Paulus dazu: „7 Sondern wir reden von der Weisheit Gottes, die im Geheimnis verborgen ist, die Gott vorherbestimmt hat vor aller Zeit zu unserer Herrlichkeit, 8 die keiner von den Herrschern dieser Welt erkannt hat; denn wenn sie die erkannt hätten, hätten sie den Herrn der Herrlichkeit nicht gekreuzigt. 9 Sondern wir reden, wie geschrieben steht: »Was kein Auge gesehen hat und kein Ohr gehört hat und in keines Menschen Herz gekommen ist, was Gott bereitet hat denen, die ihn lieben.«“

 

 

 

Und in Vers 12 erklärt er: „Wir aber haben nicht empfangen den Geist der Welt, sondern den Geist aus Gott, damit wir wissen, was uns von Gott geschenkt ist.“ Und schließlich Vers 16: „Denn »wer hat des Herrn Sinn erkannt, oder wer will ihn unterweisen«? Wir aber haben Christi Sinn.“

 

 

 

Immer noch rätselhaft? Im Brief an die Kolosser, erstes Kapitel, heißt es: „24 Nun freue ich mich in den Leiden, die ich für euch leide, und erfülle durch mein Fleisch, was an den Leiden Christi noch fehlt, für seinen Leib, das ist die Gemeinde. 25 Ihr Diener bin ich geworden durch den Auftrag, den Gott mir für euch gegeben hat, dass ich das Wort Gottes in seiner Fülle predige, 26 nämlich das Geheimnis, das verborgen war seit ewigen Zeiten und Geschlechtern, nun aber offenbart ist seinen Heiligen. 27 Denen wollte Gott kundtun, was der herrliche Reichtum dieses Geheimnisses unter den Völkern ist, nämlich Christus in euch, die Hoffnung der Herrlichkeit. 28 Den verkündigen wir und ermahnen alle Menschen und lehren alle Menschen in aller Weisheit, auf dass wir einen jeden Menschen in Christus vollkommen machen.“

 

 

 

Das ist das „Geheimnis des Glaubens“: Christus in uns, der Geist aus Gott, der in Jesus ist, ist ebenso in uns, wir haben Christi Sinn, wir können mit Gott kommunizieren wie er, wir können Gottes Willen erkennen wie er, wir können Gottes Kraft ausüben wie er. Wenn die geistlichen  „Herrscher dieser Welt“ das erkennt hätten, hätten sie den Herrn der Herrlichkeit nicht gekreuzigt. Sie dachten, sie könnten den Herrn der Herrlichkeit umbringen. Sie wussten schlicht nicht, dass ihnen dadurch Christus in Millionen und Milliarden von Menschen entgegen tritt.

 

 

 

Paulus im Brief an die Epheser, Kapitel 3: „8 Mir, dem allergeringsten unter allen Heiligen, ist die Gnade gegeben worden, den Heiden zu verkündigen den unausforschlichen Reichtum Christi 9 und für alle ans Licht zu bringen, wie Gott sein Geheimnis ins Werk setzt, das von Ewigkeit her verborgen war in ihm, der alles geschaffen hat, 10 damit jetzt kundwerde die mannigfaltige Weisheit Gottes den Mächten und Gewalten im Himmel durch die Gemeinde. 11 Diesen ewigen Vorsatz hat Gott ausgeführt in Christus Jesus, unserm Herrn, 12 durch den wir Freimut und Zugang haben in aller Zuversicht durch den Glauben an ihn.“

 

 

 

Mit den „Mächten und Gewalten im Himmel“ sind natürlich die „bösen Geister unter dem Himmel“ gemeint, die Paulus im sechsten Kapitel, Vers 12, benennt.

 

 

 

Der Kampf ist zwar entschieden, aber doch noch nicht zu Ende. Es fehlt noch ein bisschen „Vollkommenheit“ in der Gemeinde. Im Brief an die Epheser, 4. Kapitel, gibt es eine Ermahnung: „1 So ermahne ich euch nun, ich, der Gefangene in dem Herrn, dass ihr der Berufung würdig lebt, mit der ihr berufen seid, 2 in aller Demut und Sanftmut, in Geduld. Ertragt einer den andern in Liebe 3 und seid darauf bedacht, zu wahren die Einigkeit im Geist durch das Band des Friedens: 4 ein Leib und ein Geist, wie ihr auch berufen seid zu einer Hoffnung eurer Berufung; 5 ein Herr, ein Glaube, eine Taufe; 6 ein Gott und Vater aller, der da ist über allen und durch alle und in allen.“