Durch den Tod in Abrahmas Schoss?

 

Teilnehmer 8: Die Lehre oder die Bibelauslegung, dass wir nicht mit dem Sterben in den Himmel kommen, dass der Tod nicht die Tür zur himmlischen Welt ist, geht mir denn doch eigentlich immer noch mächtig gegen den Strich. Weil dem Tod die Macht genommen ist, kommen wir doch sofort, wenn wir sterben, zu Jesus in den Himmel, oder?

 

Teilnehmer 9: Ich wiederhole: Diese Art von Trost gibt die Bibel nicht. Nach 1. Thessalonicher 4,18 ist die Auferstehung bei der Rückkehr Christi unser Trost, wenn es um den Tod uns nahestehender oder auch fernstehender Menschen geht oder gar um den eigenen, und nichts anderes.

 

Teilnehmer 10: Aber wir kennen doch alle die Erzählung von Jesus über den reichen Mann und den armen Lazarus. Während der Reiche nach seinem Tod in der Hölle schmort, sitzt der arme Lazarus bereits in Abrahams Schoß.

 

Teilnehmer 11: Ist denn Abraham schon im Himmel? David ist es jedenfalls nach Apostelgeschichte 2, 29 nicht. Und erinnern wir uns nicht an die Verführung durch die Schlange? Sagte sie nicht: „Ihr werdet keineswegs des Todes sterben?“[1] Verkaufte sie nicht das, was den Tod bringt, nämlich die Sünde, als Klugheit? Ja, sogar als „wie Gott sein“?

 

Teilnehmer 12: Am besten gehen wir den Text über den reichen Mann und den armen Lazarus Vers für Vers durch, um dahinter zu kommen, was gemeint ist. Wir finden die Geschichte in Lukas 16, 19-31.

 

Teilnehmer 1: Um diese Geschichte richtig in den gesamten Zusammenhang einzuordnen, beginnen wir am besten schon in Vers 13: Kein Knecht kann zwei Herren dienen: Entweder er wird den einen hassen und den andern lieben, oder er wird an dem einen hängen und den andern verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon.“

 

Teilnehmer 2: Hm. Da bin ich ja gespannt, was die Entscheidung zwischen Gott und Mammon damit zu tun hat, wo die Toten bleiben.

 

Teilnehmer 3: Zunächst einmal geht es um die Pharisäer: „14 Das alles hörten die Pharisäer, die am Geld hingen, und sie spotteten über ihn.“

 

Teilnehmer 4: Oh. Offenbar fühlen sich die Pharisäer angesprochen. Sie behaupten zwar, dass es ihnen darum geht, dass unter allen Umständen das Gesetz des Mose eingehalten wird. Aber Lukas sagt von ihnen, dass sie geldgierig sind. Wenn nun Jesus sagt, dass man sich entscheiden muss, ob man durch Geldgier dem Mammon dienen will oder ob man Gott dienen will, dann müssen sie sich entlarvt fühlen. Das verdecken sie aber. Sie reagieren mit Spott.

 

Teilnehmer 5: Daraufhin deckt Jesus die Widersprüchlichkeit der Pharisäer auf: 15 Und er sprach zu ihnen: Ihr seid's, die ihr euch selbst rechtfertigt vor den Menschen; aber Gott kennt eure Herzen. Denn was hoch ist bei den Menschen, das ist ein Gräuel vor Gott.“

 

Teilnehmer 6: Wieso deckt Jesus damit die Widersprüchlichkeit der Pharisäer auf?

 

Teilnehmer 7: Na, im Grunde sagt Jesus doch: Vor den Menschen kriegt ihr es zwar hin, dass sie denken, wie rechtschaffen ihr seid und wie wunderbare gesegnete Männer Gottes. Ihr wisst eure Geldgier so gut unter dem Deckmantel der Frömmigkeit zu verbergen, dass man euch für von Gott gesegnet hält. Aber Gott kennt eure Herzen. Er weiß, dass eure Geldgier euch treibt, euch mit unlauteren Mitteln zu bereichern, indem ihr die Weisungen Gottes verdreht.

 

Teilnehmer 8: Dann folgt aber ein Satz, den ich gar nicht verstehe: „16 Das Gesetz und die Propheten reichen bis zu Johannes. Von da an wird das Evangelium vom Reich Gottes gepredigt, und jedermann drängt mit Gewalt hinein.“

 

Teilnehmer 9: Der Satz erinnert an die Bergpredigt. Jesus in Matthäus 5, Vers 20: „Denn ich sage euch: Wenn eure Gerechtigkeit nicht besser ist als die der Schriftgelehrten und Pharisäer, so werdet ihr nicht in das Himmelreich kommen.“

 

Teilnehmer 10: Mit anderen Worten: Bisher konntet ihr euch hinter eurer Interpretation von Mose und den Propheten verstecken. Das ist jetzt vorbei. Jetzt geht es nicht mehr darum, dem Gesetz irgendwie Genüge zu tun. Jetzt ist die Liebe im Reich Gottes der Maßstab. Da kommt man zum Beispiel mit dem Scheidebrief aus Gründen der „Härte der Herzen“[2] nicht mehr durch.

 

Teilnehmer 11: Und dabei macht Jesus deutlich, dass die Liebe nicht hinter dem Gesetz zurück bleibt, sondern darüber hinaus geht und die ursprüngliche Absicht Gottes verwirklichen will: „17 Es ist aber leichter, dass Himmel und Erde vergehen, als dass ein Tüpfelchen vom Gesetz fällt. 18 Wer sich scheidet von seiner Frau und heiratet eine andere, der bricht die Ehe; und wer die von ihrem Mann Geschiedene[3] heiratet, der bricht auch die Ehe.“

 

Teilnehmer 12: Da können sich die Pharisäer aber leicht verteidigen. Mose hat ja nun einmal eben wegen der Härte der Herzen zugelassen, dass der Mann der Frau aus beliebigen Gründen einen Scheidebrief gibt.

 

Teilnehmer 1: Na, Mose hat nach 5. Mose 24,1 zugelassen, dass der Mann seiner Frau einen Scheidebrief gibt, wenn er etwas Schändliches an ihr findet. Dieses Schändliche ist ganz klar der Ehebruch – der aber durch Vergebung geheilt werden kann. Die Pharisäer und Schriftgelehrten jedoch haben lange Abhandlungen darüber mündlich oder schriftlich verfasst, was sonst noch alles als schändlich gelten und damit Grund für eine Scheidung sein kann – bis hin zum Essen, das die Frau zubereitet, aber dem Mann nicht schmeckt.

 

Teilnehmer 2: In dieser Auseinandersetzung mit den Pharisäern über den Geist des Gesetzes bzw. die Absicht Gottes mit dem Gesetz und die Verfälschung der göttlichen Absicht durch die Pharisäer greift Jesus jetzt ein ganz anderes Thema auf, das in der Lehrtätigkeit der Pharisäer eine ziemliche Rolle spielt: „19 Es war aber ein reicher Mann, der kleidete sich in Purpur und kostbares Leinen und lebte alle Tage herrlich und in Freuden.“

 

Teilnehmer 12: Stopp. Ist das schon eine Anspielung auf die Geldgier der Pharisäer?

 

Teilnehmer 11: Das könnte sein. Aber wir wissen es nicht. In Purpur liefen die wohl nicht herum. Aber Purpur und Leinen sind auch wohl nur eine Illustration für den Reichtum.

 

Teilnehmer 2: Ich fahre fort: „20 Ein Armer aber mit Namen Lazarus lag vor seiner Tür, der war voll von Geschwüren 21 und begehrte sich zu sättigen von dem, was von des Reichen Tisch fiel, doch kamen die Hunde und leckten an seinen Geschwüren. 22 Es begab sich aber, dass der Arme starb, und er wurde von den Engeln getragen in Abrahams Schoß. Der Reiche aber starb auch und wurde begraben. 23 Als er nun in der Hölle[4] war, hob er seine Augen auf in seiner Qual und sah Abraham von ferne und Lazarus in seinem Schoß. 24 Und er rief und sprach: Vater Abraham, erbarme dich meiner und sende Lazarus, damit er die Spitze seines Fingers ins Wasser tauche und kühle meine Zunge; denn ich leide Pein in dieser Flamme. 25 Abraham aber sprach: Gedenke, Kind, dass du dein Gutes empfangen hast in deinem Leben, Lazarus dagegen hat Böses empfangen; nun wird er hier getröstet, du aber leidest Pein.“

 

Teilnehmer 1: Das klingt ja geradezu nach einem Ammenmärchen.[5]

 

Teilnehmer 10: Es widerspricht total 1. Korinther 15.[6]

 

Teilnehmer 9: Es widerspricht auch total der Thora. Obwohl Mose so viele Weisungen gibt, damit es dem Menschen gut geht, wird in dieser Erzählung der Wohlstand auf Erden zur Begründung für Qualen nach dem Tod. Und andererseits reichen Armut und Krankheit, um nach dem Tod ein angenehmes Leben in Abrahams Schoß zu haben.

 



[1] 1. Mose 3, 4-6.

[2] Vgl. Matthäus 18, 3-12.

[3] Schuldig Geschiedene.

[4] Griechisch: Hades = Totenreich oder Totenwelt. Hebräisch: Sheol. Das Alte Testament erwähnt nichts davon, dass der Sheol ein Ort der Qual sei. Vielmehr wird der Sheol als ein Ort vollständiger Bewusstlosigkeit und Untätigkeit beschrieben. Vgl. z.B. Prediger 9, 4-6 sowie Vers 10.

[5] Vgl. Paulus in Titus 1, 10-14: „10 Denn es gibt viele Freche, unnütze Schwätzer und Verführer, besonders die aus den Juden,  11 denen man das Maul stopfen muss, weil sie ganze Häuser verwirren und lehren, was nicht sein darf, um schändlichen Gewinns willen.  ... Aus diesem Grund weise sie scharf zurecht, damit sie gesund werden im Glauben  14 und nicht achten auf die jüdischen Fabeln und die Gebote von Menschen, die sich von der Wahrheit abwenden.“

[6] Das bemerkte Jutta Richter am 29.04.2020.

 

 

 

Teilnehmer 2: Heinrich Heine fällt mir ein: „Sie predigten Wasser und tranken Wein.“

 

Teilnehmer 3: Eine gute Geschichte, um Neid auf den eigenen Wohlstand oder gar eine Revolution wegen unterschiedlicher Einkommens- und Vermögensverhältnisse gar nicht erst aufkommen zu lassen. Je schlechter es einem geht, desto besser wird es ja in Abrahams Schoß. Und die Reichen werden büßen.

 

Teilnehmer 4: Das Ammenmärchen geht weiter: „26 Und in all dem besteht zwischen uns und euch eine große Kluft, dass niemand, der von hier zu euch hinüberwill, dorthin kommen kann und auch niemand von dort zu uns herüber.“ Im Gesetz des Mose und in den Propheten gibt es solche Schilderungen über Abrahams Schoß und die Kommunikation nach dem Tod über irgendwelche Klüfte im Hades oder sonstwo hinweg nicht. Wie sollte denn auch jemand sprechen, wenn er keinen Körper und damit auch keine Stimmbänder hat? Bekommt er doch erst in der Auferstehung wieder einen Körper – so wie unser Herr einen bekommen hat als Erstling von den Toten.

 

Teilnehmer 5: Und dann verlangen die Pharisäer auch noch Kommunikation zwischen Toten und Lebendigen, obwohl die in 5. Mose 18, 11[1] strikt verboten ist: „27 Da sprach er: So bitte ich dich, Vater, dass du ihn sendest in meines Vaters Haus; 28 denn ich habe noch fünf Brüder, die soll er warnen, damit sie nicht auch kommen an diesen Ort der Qual.“

 

Teilnehmer 6: Und jetzt bringt Jesus die Geschichte auf den Punkt. Er lässt den von den Pharisäern hier fälschlicherweise bemühten Abraham etwas sagen, was doch die Pharisäer vor sich her tragen, aber gar nicht praktizieren. 29 Abraham aber sprach: Sie haben Mose und die Propheten; die sollen sie hören.“

 

Teilnehmer 7: Und jetzt setzt Jesus in seiner Erzählung noch einen Klotz oben drauf, indem er den reichen Mann seinen Vorschlag wiederholen lässt: „30 Er aber sprach: Nein, Vater Abraham, sondern wenn einer von den Toten zu ihnen ginge, so würden sie Buße tun.“

 

Teilnehmer 8: Und dann schließt Jesus die Geschichte mit einem wahrhaft prophetischen Wort ab, das er in kaum zu überbietender Ironie Abraham in den Mund legt und damit die Pharisäer nachahmt, aber ihre Geschichte ins Gegenteil verkehrt: „31 Er sprach zu ihm: Hören sie Mose und die Propheten nicht, so werden sie sich auch nicht überzeugen lassen, wenn jemand von den Toten auferstünde.“

 

Teilnehmer 9: Und dann schließt er eine Warnung vor Verführung an seine Jünger und damit auch an uns an: „1 Er sprach aber zu seinen Jüngern: Es ist unmöglich, dass keine Verführungen kommen; aber weh dem, durch den sie kommen! 2 Es wäre besser für ihn, dass man einen Mühlstein um seinen Hals hängte und würfe ihn ins Meer, als dass er einen dieser Kleinen zum Bösen verführt. 3 Hütet euch!“

 

Teilnehmer 10: Bitte noch einmal für mich: Was ist denn die Verführung, um die es hier geht?

 

Teilnehmer 11: Die Pharisäer nehmen dem Gesetz des Mose durch ihre Traditionen der Auslegung und zu ihrem eigenen geldgierigen Vorteil ihren Sinn und Zweck. Demgegenüber richtet Jesus das Gesetz auf – das Gesetz des Königreiches der Himmel, das Gesetz der Liebe.[2]

 

Teilnehmer 12: Und jetzt bitte noch einmal ganz konkret die Warnung vor Verführung in diesem Zusammenhang. Was ist hier die Verführung?

 

Teilnehmer 1: Die Verführung ist, den Tod als Erlösung zu betrachten und nicht als den Feind, der zuletzt vernichtet wird. Die Verführung ist, zu erzählen, dass dann, wenn ein Gläubiger stirbt, er in Abrahams Schoß irgendwo in ein Sonderabteil im Hades, also des Totenreiches, oder ins Paradies oder gar direkt in den Himmel in eine Tafelrunde mit Jesus kommt.

 

Teilnehmer 2: Aber der Himmel ist doch schon voller Heiliger und die Mutter Gottes ist auch schon da und zeigt dem Herrn Jesus fürbittend ihre Brust.

 

Teilnehmer 3: Solche Bilder finden wir im Bamberger Dom, aber solche Berichte finden wir nicht in der Bibel. Keinen einzigen Bericht, in dem sich Tote miteinander unterhalten oder sich gar den Lebenden mitteilen – außer in dem einen Beispiel, das wir gerade gelesen haben, in dem Jesus die Schilderungen der Pharisäer persifliert. Die Anrufung gestorbener Heiliger einschließlich der „Gottesmutter“ Maria ist nichts anderes als Totenbeschwörung oder Spiritismus. Das ist vielleicht der Kernpunkt der Verführung.

 

Teilnehmer 4: Ich sehe noch einen anderen Punkt. In Psalm 116, 15 heißt es: „15 Der Tod seiner Heiligen wiegt schwer vor dem HERRN.“ Es ist unsere Aufgabe, uns mit Gott für das Leben einzusetzen und nicht den Tod, den Feind, zu bagatellisieren oder gar als Erlösung zu betrachten. Wir sollten auf der Seite Jesu stehen, der Kranke heilt, und ebenso auf der Seite der Angehörigen, Ärzte, Krankenpfleger, Sanitäter etc., die sich genau dafür einsetzen.

 

Teilnehmer 5: Drei Einwände, Euer Ehren. Es wird wohl niemand leugnen, dass dieses Leben irgendwann zu Ende geht. Und dass manchem Gläubigen sein Leben im Zeugenstand genommen wurde. Und dass wir doch alle ratlos dastehen, wenn jemand plötzlich in jungen Jahren durch Krankheit, Unfall oder Gewalt aus dem Leben scheidet. Da habe ich auf einem Grabstein der Begräbnisstätte unserer Familie gelesen: „Zu früh ins Grab rief Gott Dich ab.“ Ist es da nicht ein Trost, denjenigen im Himmel zu wissen? Oder in Abrahams Schoß? Oder im Paradies?

 

Teilnehmer 6: Offensichtlich ist es so, dass uns der Tod nicht erschüttert, wenn wir den guten Kampf des Glaubens gekämpft haben und mit dem nächsten erlebbaren Moment der Auferstehung vor Augen „entschlafen“. Wobei den Märtyrern die „Krone“ oder der „Kranz des Lebens“ sicher ist. Das alles gehört ja zum Trost der Auferstehung.

 

Teilnehmer 7: Der frühzeitige Tod eines Gläubigen entsetzt uns nicht zuletzt deswegen, weil wir ihn Gott in die Schuhe schieben. Aber unser Gott ist der Gott des Lebens. Er ruft niemanden ins Grab, wenngleich er nicht selten darüber informiert, dass die Zeit bald kommen wird – aber doch so spät wie irgend sinnvoll. Sein Wille ist, dass die Gemeinschaft der Heiligen fest zusammen steht und für das Leben einsteht.[3] Und unser Herr hat uns zum Vater beten gelehrt: „Dein Wille geschehe – wie im Himmel so auf Erden“. Und sein Wille tritt uns in Psalm 91, Verse 15-16, so entgegen: „15 Er ruft mich an, darum will ich ihn erhören; / ich bin bei ihm in der Not, ich will ihn herausreißen und zu Ehren bringen. 16 Ich will ihn sättigen mit langem Leben und will ihm zeigen mein Heil.«

 

Teilnehmer 8: Darf ich zusammenfassen? Gott will unser erfülltes Leben. Wir sind aufgefordert, dazu durch unser Gebet, unsere Gemeinschaft und die Schärfe, wie Jesus die Geister zu unterscheiden, dazu beizutragen, dass Sein Wille geschieht und nicht Tod und Teufel regieren.

 

Teilnehmer 9: Zur Sicherheit bitte noch eine Ergänzung. Wir stellen klar und unmissverständlich fest, dass der Tod uns Gott keinen Millimeter näher bringt. In dieser Hinsicht ist auch jeder Selbstmord zweck- und sinnlos und Feindschaft gegen Gott und das Leben.

 

Teilnehmer 10: Wer jedoch bei großem körperlichen Leiden und unerträglichen Schmerzen Linderung braucht, darf sich an Jesus am Kreuz orientieren und um Linderung ersuchen: „Mich dürstet“. Und in Übereinstimmung mit dem Vater darf er „seinen Geist aufgeben“, wenn er seinen Auftrag vollbracht hat.

 

Teilnehmer 11: „Seinen Geist aufgeben“ – ist da der heilige Geist in oder auf Jesus gemeint?

 

Teilnehmer 12: Nein. Es ist der Geist des Menschen gemeint, das, was den Körper lebendig macht und seine Persönlichkeit ausmacht, an anderer Stelle auch als Seele bezeichnet. In der Auferstehung fügt Gott diesen Geist mit einem neuen oder genauer verwandelten Körper wieder zusammen.

 

Teilnehmer 1: Aber natürlich ist der heilige Geist ein entscheidendes Thema Jesu schon vor seinem Leiden. Und nach seiner Auferstehung greift er dieses Thema wieder auf. Das sollten wir im nächsten Dialog näher erörtern.

 



[1] 9 Wenn du in das Land kommst, das dir der HERR, dein Gott, geben wird, so sollst du nicht lernen, die Gräuel dieser Völker zu tun,  10 dass nicht jemand unter dir gefunden werde, der seinen Sohn oder seine Tochter durchs Feuer gehen lässt oder Wahrsagerei, Hellseherei, geheime Künste oder Zauberei treibt  11 oder Bannungen oder Geisterbeschwörungen oder Zeichendeuterei vornimmt oder die Toten befragt.  12 Denn wer das tut, der ist dem HERRN ein Gräuel, und um solcher Gräuel willen vertreibt der HERR, dein Gott, die Völker vor dir.  13 Du aber sollst untadelig sein vor dem HERRN, deinem Gott.“ Vgl. auch Jesaja 8,19.

[2] Vgl. Ethelbert W. Bullinger, The Rich Man and Lazarus or „The Intermediate State, London 1902, neu zugänglich im Internet bei http://www.bibleunderstanding.com.

[3] Vgl. 1. Korinther 11, 29-30.

 

 

Titelbild: Ausschnitt aus "ROCK MY SOUL (IN THE BOSOM OF ABRAHAM)", Kunstwerk von Thomas Schmidt, 12/2015, Breite 75cm, Tiefe 80cm, Höhe 154cm, Acryl auf Stuhl, Holz, Draht, Klebeband und Metallplatten, 600€, zu betrachten unter www.thomasschmid.eu , Galerie 2015. Das Kunstwerk wurde Teilen des Hauskreises auf einer Führung durch Kreuzberg und Neukölln unter der Leitung von Herbert Witzel 2017 vom Künstler zu Gesicht gebracht, der es auch im Litererarischen Sonntagscafé des Hauskreises präsentierte. Eine Wiedergabe des Gesamtkunstwerkes findet sich in der linken Spalte oben.