Leiden 2.9:  Durch den Verrat kommt Jesus in seine Bestimmung

Teilnehmer 8: Lesen wir weiter in Johannes 13: „31Als Judas nun hinausgegangen war, spricht Jesus: Jetzt ist der Menschensohn verherrlicht, und Gott ist verherrlicht in ihm. 32Ist Gott verherrlicht in ihm, so wird Gott ihn auch verherrlichen in sich und wird ihn bald verherrlichen.“

 

Teilnehmer 9: Ich verstehe kein Wort.

 

Teilnehmer 10: Vielleicht sollten wir eine andere Übersetzung zu Rate ziehen. Die Neue Genfer Übersetzung sagt so: „31 Nachdem Judas hinausgegangen war, sagte Jesus: »Jetzt wird der Menschensohn in seiner Herrlichkeit offenbart, und durch ihn wird Gott selbst in seiner Herrlichkeit offenbart. 32 Wenn der Menschensohn die Herrlichkeit Gottes offenbart hat, dann wird auch Gott die Herrlichkeit des Menschensohnes offenbaren, und das wird bald geschehen.«

 

Teilnehmer 11: Schauen wir uns doch auch noch das griechische Wort für „verherrlichen“ an. Es heißt δοξαζω. Die Grundbedeutung ist „meinen, glauben, denken, urteilen“ etc. Das Passiv, das hier gebraucht wird, steht für „wofür gelten“. Daraus hat sich dann „rühmen, preisen, verherrlichen, zu Ehren bringen“ entwickelt.

 

 

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Titelbild: Auf der Zielgeraden - durchs Dunkle zum Ziel im Hellen. Foto: H.H., Sanssouci.

 

Teilnehmer 12: Wenn ich insbesondere das „wofür gelten“ einbeziehe, könnte man vielleicht übersetzen: „Nachdem Judas hinausgegangen war, sagte Jesus: Jetzt (mit dem Verrat des Judas) kommt der Menschensohn in das, wofür er gilt (nämlich seit 1. Mose 3, 15 oder gar vor Grundlegung der Welt), und Gott kommt in das, wofür er gilt (oder wer er eigentlich ist, nämlich der Liebende, der die Menschen ins Paradies zurückführt). Der Menschensohn bringt Gott in das, wofür er gilt, und Gott bringt den Menschensohn in das, wofür er gilt. Und zwar bald.“

 

Teilnehmer 1: Und das gipfelt schließlich in der Himmelfahrt Jesu: 33Liebe Kinder, ich bin noch eine kleine Weile bei euch. Ihr werdet mich suchen. Und wie ich zu den Juden sagte, sage ich jetzt auch zu euch: Wo ich hingehe, da könnt ihr nicht hinkommen.“

 

Teilnehmer 2: Und doch haben die Jünger und damit auch wir Anteil an dem Prozess der Verherrlichung oder daran, wofür Gott und Jesus gelten: „34Ein neues Gebot gebe ich euch, dass ihr euch untereinander liebt, wie ich euch geliebt habe, damit auch ihr einander lieb habt. 35Daran wird jedermann erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt.“

 

Teilnehmer 3: Das mit der Himmelfahrt überzeugt mich nicht. Meinte Jesus nicht einfach seinen Kreuzestod?

 

Teilnehmer 1: Die Frage ist nur zu berechtigt. Petrus hat auch nachgefragt.