Leiden 6.6. Jesus glaubt: Danken für göttliche Erhörung, bevor das Ergebnis sichtbar ist

Teilnehmer 4: Ja, der Wille Gottes nimmt gegenüber dem gestorbenen Lazarus seinen wunderbaren Lauf: „Jesus aber hob seine Augen auf und sprach: Vater, ich danke dir, dass du mich erhört hast. 42Ich weiß, dass du mich allezeit hörst; aber um des Volkes willen, das umhersteht, sage ich's, damit sie glauben, dass du mich gesandt hast. 43Als er das gesagt hatte, rief er mit lauter Stimme: Lazarus, komm heraus! 44Und der Verstorbene kam heraus, gebunden mit Grabtüchern an Füßen und Händen, und sein Gesicht war verhüllt mit einem Schweißtuch. Jesus spricht zu ihnen: Löst die Binden und lasst ihn gehen! 45Viele nun von den Juden, die zu Maria gekommen waren und sahen, was Jesus tat, glaubten an ihn.“

 

Teilnehmer 5: Sollen mit dieser Auferweckung die Jünger schon auf die Auferstehung Jesu hingewiesen und vorbereitet werden?[1]

 



[1] Diese Frage stellte Oliver Wurl.

 

Teilnehmer 6: Ja und nein. Hier kommt der Verstorbene heraus mit den Grabtüchern an seinen Gliedern, sein Gesicht verhüllt mit dem Schweißtuch. Bei Jesus bleiben die Binden zurück, und zwar genau so, wie die Einbalsamierung war. Das Schweißtuch liegt zusammengefaltet beiseite. An den Binden, die so daliegen, wie wenn der Körper noch drin wäre, wird den Jüngern vielleicht der Unterschied zwischen Auferweckung für ein Weiterleben hier und jetzt und Auferstehung in einer neuen Verfassung für die Ewigkeit klar.[1]

 

Teilnehmer 7: Schon die Auferweckung des Lazarus führt viele zum Glauben an Jesus als den Messias. Andere sehen das ganz anders.

 



[1] Vgl. den späteren Hauskreisdialog zu „Auferstehung 1“.

 

Titelbild: Die ausgestreckte Hand als Zeichen des Vertrauens - griechisch πιστισ, was in der Regel mit Glauben übersetzt wird. Mit dem Handschlag wird das wechselseitige Vertrauen besiegelt.