Glück 8.7: Wer von uns hatte schon das Glück der Verfolgung?

Teilnehmer 1: Ich nenne es Glück, dass es in gewisser Weise harmlos war – aber wer weiß. Meine Chefin hat mal zu mir gesagt: „Sie müssen sich entscheiden, ob Sie in Ihrer Gemeinde oder in Ihrem Beruf vorankommen wollen.“ Ich habe mein Engagement in der Gemeinde nicht reduziert.

 

Teilnehmer 2: Und mein noch ziemlich neuer Chef, der meine Vorgeschichte sicher nicht aus den Akten kannte, sagte in einem 4-Augen-Gespräch ganz unvermittelt zu mir: „Und dann habe ich erfahren, dass Sie eine ganze Reihe von Glaubensgenossen in Ihrer Abteilung eingestellt haben.“ Zum Glück – oder Gott sei Dank - kam mir sofort eine passende Antwort,

die diesen Teil der Unterredung rasch beendete: „Sie sind alle durch das übliche Bewerbungsverfahren gegangen, in denen alle Zuständigen mitentschieden haben.“ Und doch hat mich verblüfft, dass offenbar so über mich geredet worden war, als ob ich Günstlingswirtschaft betrieben hätte. Doch war auch ein bisschen Stolz und Glück dabei, als „Christ für Christen“ in angemessener Weise bekannt geworden zu sein.

 

Teilnehmer 4: Überhaupt scheint mir Verfolgung die Gemeinschaft von Schwestern und Brüdern ungemein zu stärken. Das hörte man früher aus den Ostblockländern, das hört man heute aus
moslemischen Ländern und aus China.[1]

 



[1] BWL wies am 26.2.2020 darauf hin, dass in China etwa 100 Millionen Christen leben, für die Verfolgung selbstverständlich zum Christenleben gehört. Die chinesischen Christen schicken sich an, 100.000 Missionare – also 0,1 Prozent der chinesischen Christen – in den moslemisch-arabischen Raum zu entsenden. Sie scheinen die Stafette missionarischer Tätigkeit, die in vergangenen Jahrhunderten vor allem von deutschen, britischen und US-amerikanischen Christen gelaufen wurde, übernommen zu haben.