Glück 6.1: Der Glücksfaktor Nr. 6: Gott schauen

Teilnehmer 1: Wir sprechen hier im Hauskreis von einzelnen Glücksfaktoren, die Jesus zu Beginn der Bergpredigt in Matthäus 5, 3-11, benennt. Reicht nicht ein einziger dieser Faktoren, um überglücklich zu sein? Brauchen wir wirklich alle?

 

Teilnehmer 2: Jesus nennt hier Mangelsituationen und ihre Überwindung, aber auch Haltungen und ihre Erfüllung. Wer in einer schwerwiegenden Mangelsituation steckt, ist nicht glücklich. Je nach Mangelsituation gibt es unterschiedliche Wege und Ziele, um überglücklich zu werden. Und zu guten Haltungen müssen wir ermutigt werden, weil der Lohn manchmal nicht sofort ersichtlich ist.

 

Teilnehmer 3: Bisher haben wir 5 Mangelsituationen oder Haltungen und ihre völlige Erfüllung diskutiert, nämlich 1. Geistlich arm sein und dann Bürger des Himmelreiches zu werden, 2. Über Verluste zu trauen und dann voller Trost zu werden, 3. Sanftmütig zu sein und dann das Erdreich zu besitzen; 4. Nach Gerechtigkeit zu dürsten und dann gerecht vor Gott zu werden – was die Gerechtigkeit im Umgang mit den Anderen einschließt; 5. Barmherzig zu sein und dann Barmherzigkeit zu erfahren.

 

 Titelbild: Der Berg in Galiläa, auf dem Jesus von Nazareth angeblich die Bergpredigt gehalten hat - die Predigt über unser Glück. Im Hintergrund die Kirche, die im Gedenken an die Bergpredigt auf diesem Hügel errichtet worden ist. Foto: HolyLandPhotos; Schriftzug mit dem zentralen Begriff aus der Bergpredigt hinzugefügt: überglücklich - im Griechischen μακαριος. Wobei Jesus natürlich nicht Griechisch, sondern Aramäisch sprach, die ältesten Skripten der Evangelien aber eher in Griechisch zur Verfügung stehen.

 

Teilnehmer 4: In diesem Jahr 2018 wünsche ich mir, dass wir mit Matthäus 5, Vers 8, und damit der 6. Glücklichpreisung beginnen: Ein reines Herz zu haben und aufgrund dessen Gott zu schauen oder zu erkennen. Irgendwie kommen mir sowohl das „reine Herz“ wie das „Gott schauen“ utopisch vor. Das stimmt natürlich nicht, denn Gott macht ja unser Herz rein. Aber wie geht das genau?[1]

 

Teilnehmer 5: Und Gott schauen – was heißt das? An anderer Stelle wird klar gesagt, dass niemand je Gott gesehen hat.[2] In 1. Timotheus 6, 16 heißt es sogar über Gott: „ der allein Unsterblichkeit hat, der da wohnt in einem Licht, zu dem niemand kommen kann, den kein Mensch gesehen hat noch sehen kann. Dem sei Ehre und ewige Macht! Amen.“

 

Teilnehmer 6: Da stellt sich mir gleich eine weitere Frage. Das Überglücklichsein kündigt Jesus ja für die Zukunft an. Welche Zukunft ist das? Ist es eine Zukunft zu Lebzeiten der Unglücklichen oder der Haltung Bewahrenden? Oder ist es eine Zukunft nach Jesu Rückkehr? Oder am Ende aller Zeiten?

 

Teilnehmer 12: Damit liegen mindestens drei Fragen auf dem Tisch:

 

1. Wie bekommen wir ein reines Herz?

 

2. Was heißt eigentlich „Gott schauen“?

 

3. Wann werden wir ein reines Herz haben und Gott schauen?

 



[1] Diese Anregungen und Fragen gab BWL 2018 in die Runde.

[2] Johannes 1, 18; 1. Johannes 4,12.