Pfingsten 3.9: Doppelte Dreieinigkeit Gott in Christus in uns – wir in Christus in Gott
Teilnehmer 4: Wenn wir fragen, wie es um die Einheit der Christen steht, sollten wir beachten, wie Jesus die Einheit in seinem Gebet zum Vater beschreibt: „21 Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir, so sollen auch sie in uns sein, damit die Welt glaube, dass du mich gesandt hast. 22Und ich habe ihnen die Herrlichkeit gegeben, die du mir gegeben hast, damit sie eins seien, wie wir eins sind, 23ich in ihnen und du in mir, damit sie vollkommen eins seien und die Welt[1] erkenne, dass du mich gesandt hast und sie liebst, wie du mich liebst.“
Teilnehmer 5: Was ist das denn für ein Einmaleins? Ich verstehe nur „Bahnhof“. Wer soll da alles in wem sein, damit alle eins sind? Und was heißt dieses Ineinandersein?
Teilnehmer 6: Gehen wir es doch der Reihe nach durch. In Vers 21, 2. Satz, 1. Halbsatz, sagt Jesus, dass der Vater in ihm ist und dass Jesus im Vater ist. Ich mache mal eine kleine Skizze:
Und in der gleichen Weise sollen auch wir im Vater und im Sohn sein:
Und dieses Ineinandersein ist offenbar gleich mit dem eins sein.
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[1] Griechisch: κοσμος (Kosmos).
Teilnehmer 7: Und in Vers 22 sagt Jesus, dass er uns die Herrlichkeit, also den Geist Gottes und damit das ewige Leben, gegeben hat, den er vom Vater empfangen hat. Und einer der Zwecke ist, dass wir untereinander so einig sind, wie Vater und Sohn einig sind.
Teilnehmer 8: Und das Ganze wird in Vers 23 noch einmal verstärkt. Jesus sagt noch einmal, dass der Vater in ihm ist und Jesus in uns allen ist, damit wir vollkommen eins sind. Auch dazu eine Skizze:
Teilnehmer 9: Aha. Für unsere Einheit ist also erforderlich, dass der Vater im Sohn ist und der Sohn in uns. Und dazu, dass wir im Sohn und im Vater sind und der Sohn, also Jesus, im Vater ist. Wenn wir die Skizzen zusammenfassen, sieht das so aus:
Teilnehmer 10: Ich sehe, dass das eine Dreieinigkeit ist: Christus stimmt überein mit Gott. Wenn wir alle mit Christus und damit mit Gott übereinstimmen, sind wir auch untereinander einig. Vater und Sohn und wir sind eins[1]. Wobei eine Bewegung der Einheit zwei Mal genannt ist, nämlich Gott in Christus. Das ist der Ausgangspunkt, ohne den der Rest nicht sein kann.
Teilnehmer 11: Noch einmal für mich, bitte. Wie geht „Gott in Christus in uns“ ganz praktisch?
[1] Der klassische theologische Trinitätsbegriff oder der Begriff von der Dreieinigkeit ist dagegen oftmals mit anderen Inhalten befrachtet, als Jesus sie in Joh. 17 darlegt. Siehe dazu Abschnitt 11.