Pfingsten 3.2:  Vater und Sohn verherrlichen einander - Unsere Erlösung vom Tod

Teilnehmer 3: „1 So redete Jesus und hob seine Augen auf zum Himmel und sprach: Vater, die Stunde ist da: verherrliche[1] deinen Sohn, damit der Sohn dich verherrliche[2]; 2 denn du hast ihm Macht gegeben über alle Menschen[3], damit er das ewige Leben[4] gebe allen, die du ihm gegeben hast.“

 

Teilnehmer 4: Hm. Das hört sich so an, dass die wechselseitige Verherrlichung oder das (rechtmäßige) „zu Ehren bringen“ von Vater und Sohn darin besteht, dass Jesus nicht nur die Macht oder das Potential hat, das ewige Leben denen zu geben, die Gott ihm zugeführt hat, in dem sie in ihm den Messias erkennen[5], sondern dass er es ihnen tatsächlich gibt – durch seinen Tod, die darauf folgende Auferstehung und Himmelfahrt und schließlich durch die Ausgießung des heiligen Geistes für alle Gläubigen. Sehe ich das richtig?

 



[1] Δοξασον (doksasov) – 2. Person Singular Imperativ Aorist aktiv von δοξαζω (doksazoo), vgl. Guillemette, Ziffer 5138, S. 104; griechisch für meinen, glauben, erachten, beurteilen, rühmen, preisen, verherrlichen, zu Ehren bringen etc.; vgl. Menge-Güthling, S. 189.

[2] Δοξαση (doksasä) – 3. Person Singular Konjunktiv Aorist aktiv von δοξαζω (doksazoo), vgl. Guillemette, Ziffer 5135, S. 104.

[3] Griechisch: σαρκος (sarkos) – Fleisch.

[4] Griechisch: ζωην αιωνιον (zooän aioonion) – Akkusativ.

[5] Vgl. Joh. 6,68 im Zusammenspiel mit Matthäus 16, 16-17. Petrus bekennt nicht, dass Jesus Gott ist. Er bekennt vielmehr, dass Jesus der Heilige Gottes und Gottes Sohn ist. Jesus sagt ihm, dass ihm das Gott offenbart hat. So mag es richtig sein, sich an den Gott des Alten und des Neuen Testaments zu wenden und ihn zu fragen, ob Jesus von Nazareth der Erlöser ist, der auch mich vom Tod errettet, wenn dieser Gott es nicht längst durch die Berichte oder die Predigt von Jesus in mein Herz gesenkt hat. Gott will, dass alle Menschen gerettet werden – 1. Tim. 2, 4-5. Aber tatsächlich retten kann er schließlich nur die, die ihm das auch glauben und an den glauben, der Gottes Weg zur Rettung ist: Der Mensch Jesus von Nazareth.

 

Titelbild: Familienbild mit Eisernem Kreuz. Ehrenbezeugungen für das Leben hier und jetzt -  matter Abglanz ewiger Herrlichkeit. Foto: H.H.

 

Teilnehmer 8: Ich sehe es jedenfalls auch so. Und es scheint mir durch die folgenden Verse bestätigt zu werden.

 

Teilnehmer 9: Dann lese ich mal weiter: „3 Das ist aber das ewige Leben[1], dass sie dich, der du allein wahrer Gott bist, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen.“

 

Teilnehmer 10:  Oh. Dieser in meiner Lutherbibel fett gedruckte Vers scheint mir ein „Hammer“ zu sein. Das ewige Leben ist daran gekoppelt, dass wir unseren himmlischen Vater als den allein wahren Gott erkennen. Das „Schma Jisrael“[2] ist Grundlage des ewigen Lebens.

 

Teilnehmer 7: Und daran, dass wir erkennen, dass der allein wahre Gott seinen Sohn Jesus von Nazareth als unseren Erlöser gesandt hat. Dieser Gesandte, der auch in der Vollmacht des Vaters Sünden vergeben hat,[3] der gibt uns ewiges Leben. Und damit erlöst oder errettet er uns vom Tod.

 

Teilnehmer 12: Und für diese Errettung gibt es ein Zeichen, nämlich das Reden und Beten in Sprachen, die Gott uns eingibt. Das macht Gott über den heiligen Geist, den er für ewig in uns hineingegeben hat. Wer diesen heiligen Geist bleibend in sich hat, der hat das ewige Leben.

 

Teilnehmer 11: Atemberaubend. Unsere Errettung ist die Verherrlichung Jesu. Und die Verherrlichung unseres himmlischen Vaters. Vater und Sohn können sich keine größere Ehre und keinen größeren Ruhm denken als unsere Errettung.

 

Teilnehmer 5: Nahezu unglaublich, wie Jesus selbst in schwerster Stunde an andere denkt, an uns denkt und an sich zuletzt.[4]

 

Teilnehmer 6: Und was hat das mit der Trinität zu tun?

 



[1] Η αιωνιος ζωη (hä aioovios Zooä) – Nominativ. Jesus betont die Aussage „Das ist der Eintritt in das ewige Leben“ dadurch, dass er kurz und knapp sagt: „Das ist das ewige Leben.“ Eine solche Redefigur wird Omission oder Weglassung genannt. Vgl. Bullinger, Figures of Speech, S. 47 ff.

[2] 5. Mose 6,4.

[3] Vgl. Matthäus 9, 6.

[4] Das äußerte Leon Münster.