Pfingsten 3.3:  Jesus widerspricht der im Jahr 381 nach Christus definierten Trinität

Teilnehmer 12: Ich finde Vers 3 in Johannes 17 etwas beunruhigend. Wenn hier der Schlüssel zum ewigen Leben liegt, was ist dann mit den in der Regel so genannten Trinitariern, die ja nicht den himmlischen Vater als den alleinigen Gott ansehen, sondern eben eine Trinität aus Vater, Sohn und heiligem Geist? Es ist doch bemerkenswert, dass Jesus unseren himmlischen Vater als alleinigen wahren Gott anspricht und sich selbst als den von diesem alleinigen wahren Gott Gesandten – offenbar, ohne sich als Teil des Vaters im Himmel zu sehen bzw. sich selbst als Teil Gottes zu verstehen.

 

Teilnehmer 1: Darüber würde ich mir keine großen Gedanken machen. Die hellenistisch geprägte Trinität ist doch nach Aussage der Trinitarier selbst nicht zu verstehen, so dass dem normalen gottesfürchtigen Menschen gar nichts anderes übrig bleibt, als einfach Römer 10, 9-10, zu folgen.

 

Teilnehmer 2: Was steht denn da?

 

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Titelbild: Hagia Irena. In dem Vorgängerbau an dieser Stelle tagte das 2. Ökumenische Konzil, das den Heiligen Geist zur 3. Person der Gottheit erklärte. Das Edikt, mit dem Kaiser Theodosius am 30. Juli 381 die gefassten Beschlüsse des Konzils bestätigte, formuliert u. a.: „So glauben wir, gemäß der Lehre der Apostel und des Evangeliums, an die alleinige Göttlichkeit des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes unter Annahme gleicher Hoheit und liebevoller Dreieinigkeit. Alle, die diesem Glauben anhängen, sollen nach unserem Befehle den Namen allgemeine (gr.: katholische) Christen tragen.“ Alle Außenseiter, die dem trinitarischen Bekenntnis nicht zustimmten, wurden vom Kaiser als Ketzer bezeichnet. Im selben Dekret kündigte er ihnen drakonische Maßnahmen an: „Die Übrigen, wahnwitzig und geistesgestört wie sie sind, sollen die Schmach ihres häretischen Glaubens tragen. Ihre Versammlungsorte sollen nicht Kirchen heißen. Sie sollen vor allem die göttliche Strafe, dann aber auch die Strafe unserer Ungnade erleiden, die wir nach Gottes Willen ihnen erweisen wollen.“ Seite „Erstes Konzil von Konstantinopel“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 4. März 2020, 22:18 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Erstes_Konzil_von_Konstantinopel&oldid=197427640 (Abgerufen: 3. Juli 2020, 09:33 UTC). Foto: Gryffindor - Eigenes Werk, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=2455474.

 

Teilnehmer 3: Ich lese: 9 Denn wenn du mit deinem Munde bekennst, dass Jesus der Herr ist, und in deinem Herzen glaubst, dass ihn Gott von den Toten auferweckt hat, so wirst du gerettet. 10 Denn wenn man von Herzen glaubt, so wird man gerecht; und wenn man mit dem Munde bekennt, so wird man gerettet.“[1]

 

Teilnehmer 4: In der Tat – in den Versen wird ja auch deutlich, dass Gott den HErrn Jesus, der im Grab war, von den Toten auferweckt hat. Also eine deutliche Unterscheidung zwischen Gott – und zwar ganz und nicht etwa ein Teil-Gott oder ein Drittel-Gott - und Jesus.[2]

 



[1] Vers 10 wiederholt im Grunde Vers 9, aber in umgekehrter Reihenfolge, verstärkt dadurch die Aussage und stellt zusätzlich eine Verbindung zur Gerechtigkeit her. Es bleibt aber bei der Notwendigkeit der zwei Komponenten zur Rettung: glauben, dass Gott Jesus von den Toten auferweckt hat, und Jesus als HErrn bekennen. Vgl. dazu viel ausführlicher den Dialog „Glück 1: Grenzübertritt“.

[2] Zu vielen weiteren Bibelstellen, die das Thema Dreieinigkeit berühren und entweder die biblische Darlegung weiter belegen oder für die hellenistische Deutung herangezogen werden, vgl. die Veröffentlichungen auf www.trinitaet, insbesondere die Broschüre von Stephan Gerber „Ist Jesus Christus JHWH? Sohn Gottes oder Gott selbst?“, die anlässlich der „Gott ist EINER-Konferenz 2017“ erstellt wurde. Die Seiten 94-100 enthalten eine Gegenüberstellung unterschiedlicher Eigenschaften von Gott und von Jesus Christus. Die alljährlich stattfindenden „Gott ist EINER-Konferenzen“ versammeln am Thema Interessierte zu intensivem Austausch.