Pfingsten 5.2:  Hebräer 11- Glauben

Hebräer 11, 1 Griechisch-Deutsch Interlinear mit folgenden Anmerkungen:

[15] Bedeutungen nach Menge-Güthling, S. 715: 1. Grundlage, Fundament; a) Substanz, Materie, Stoff. b) Wirklichkeit, wahres Wesen, Natur, Eigenschaft. c) Vorsatz, Absicht, Plan. – 2. Das Standhalten, insbesondere Standhaftigkeit; Zuversicht, Mut. (Dieses griechische Wort spielt im übrigen in der Entwicklung der klassisch hellenistischen Trinitätslehre eine erhebliche Rolle.)

[16] Genitiv Plural von πραγμα (pragma). Bedeutung nach Menge-Güthling, S. 576, u.a.: Tat, Handlung, Ereignis, Tatsache. Sache, Ding. Verhältnisse, Umstände, Lage.  Wirklichkeit, Tatsächlichkeit, Natur der Sache, Lage der Dinge – besonders im Gegensatz zu Wünschen, etc.

[17] Bedeutungen nach Menge-Güthling, S. 226: 1. Beweismittel, Beweis, Beweisführung, Nachweis, Darlegung a) Überführung, Widerlegung; b) Zurechtweisung, Tadel; c) Dokument. 2. Prüfung, Probe, Untersuchung, Betrachtung der Dinge; a) Auskundschaften b)Rechenschaft c) Entscheidung, Ausgang. Es könnt also auch übersetzt werden, dass der Glaube die Wirklichkeit oder Tatsache (noch) nicht (mit dem natürlichen Auge) zu sehender Dinge nachweist. 

 

 

 

Teilnehmer 3: Hebräer 11 als großes Kapitel des Glaubens, ja, als eine Art „Hall of Fame“ beispielhaft Glaubender, zeigt uns in der Tat die Spannweite und das letzte Ziel unseres Glaubens und Vertrauens in Gott. Ich beginne mit Vers 1:1 Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht dessen, was man hofft, und ein Nichtzweifeln an dem, was man nicht sieht.“

 

Teilnehmer 4: Vielleicht hilft uns die Interlinear-Übersetzung zu einem vertieften Verständnis, wie sie oben in der Spalte dargestellt ist.

 

Teilnehmer 5: Ich hoffe, es wird im Folgenden klar, was das bedeutet. Noch verstehe ich nur „Bahnhof“.

 

Teilnehmer 6: Dann fahre ich fort: „2 In diesem Glauben haben die Alten Gottes Zeugnis empfangen.“

 

Teilnehmer 7: Auch hier scheint mir die Interlinear zur Vertiefung beizutragen: „Seinetwegen – also des Glaubens wegen – nämlich mit einem guten Zeugnis wurden bedacht die Älteren (=Vorfahren).

 

Teilnehmer 8: Und unmittelbar danach folgt eine Aussage über unser Glauben: „3 Durch den Glauben erkennen wir, dass die Welt durch Gottes Wort geschaffen ist, dass alles, was man sieht, aus nichts geworden ist.“

 

Teilnehmer 9: Das heißt meiner Meinung nach nichts anderes, als dass wir dem Wort Gottes über die Entstehung der Welt und den Ablauf der Weltgeschichte glauben – für Welt steht hier im Griechischen αιωνας – Welten, Zeitalter. Der Zusammenhang betont die Schöpfung. Die Interlinear übersetzt: „so dass aus nicht sichtbar Seiendem das gesehen Werdende geworden ist“.

 

Teilnehmer 10: Das scheint mir ein wichtiger Hinweis darauf zu sein, was Glauben im Hinblick auf Heilungen und Wunder bedeutet: Das nicht sichtbar Seiende ist bei Gott schon vorhanden. Durch unser Glauben dessen, was er uns davon anvertraut, wird es das gesehen Werdende. In dem Fall der Schöpfung glauben wir, dass Gott selbst es ins Dasein gebracht hat. Wir erkennen sein Wirken in der Schöpfung und erblicken, wie gut er es mit uns meint.

 

Teilnehmer 11: Hm. Das wirft für mich ein entscheidendes Licht auf den folgenden Vers: „4 Durch den Glauben hat Abel Gott ein besseres Opfer dargebracht als Kain; durch den Glauben wurde ihm bezeugt, dass er gerecht sei, da Gott selbst es über seinen Gaben bezeugte; und durch den Glauben redet er noch, obwohl er gestorben ist.“

 

Teilnehmer 12: Was ist Dir da jetzt klar geworden?

 

Teilnehmer 11: Ganz einfach. Abel brachte Gott ein Opfer dar aus Dankbarkeit für den Segen seiner Schöpfung. Er war sicher, dass es Gott gut mit ihm wie mit allen Menschen meint. Kain dagegen wollte Gott womöglich mit seinem Opfer gnädig stimmen, wie es in vielen Religionen üblich ist – den Gott, der doch schon Gnade ist[1].

 

Teilnehmer 1: Mir geht noch was anderes auf. Durch diesen Glauben redet Abel heute noch, obwohl er gestorben ist. Er gehört zu jener Wolke von Zeugen, von der in Hebräer 12,1 die Rede ist. Die „Wolke von Zeugen“ ist um uns, weil das Wort Gottes von ihnen zeugt, und nicht darum, weil sie etwa noch am Leben sind, zum Beispiel im Himmel. Die Bibel spricht in Hebräer 11,4 ganz klar davon, dass Abel tot ist.

 

Teilnehmer 2: Na, das scheint mir aber jedenfalls in Bezug auf Henoch im folgenden Vers widerlegt zu werden: „5 Durch den Glauben wurde Henoch entrückt, dass er den Tod nicht sehe, und wurde nicht mehr gefunden, weil Gott ihn entrückt hatte; denn vor seiner Entrückung ist ihm bezeugt worden, dass er Gott gefallen habe.“

 

Teilnehmer 3: Du meinst, dass Henoch nicht gestorben ist, sondern z.B. in den Himmel zu Gott entrückt wurde?

 

Teilnehmer 2: Ja.

 

Teilnehmer 4: Das steht allerdings nicht da. Es steht nur da, dass er nicht mehr gefunden wurde. Das erinnert doch an Mose, dessen Grab auch nicht gefunden wurde, weil Gott ihn dementsprechend begrub.[2]

 

Teilnehmer 5: Aber es steht da, dass er den Tod nicht sah.

 

Teilnehmer 6: Das kann natürlich bedeuten, dass er nicht starb. Aber es kann auch bedeuten, dass er niemanden hat sterben sehen.

 

Teilnehmer 7: In 1. Korinther 15, 20-23, wird deutlich, dass alle Menschen sterben, da sie Kinder Adams sind – es sei denn, sie werden durch die Rückkehr Christi verwandelt. Bisher jedenfalls ist nur der Erstling Christus von den Toten auferstanden. Und die, die Christus angehören, werden erst lebendig gemacht werden, wenn Christus zurückkommt. Womöglich gehört Henoch dazu, weil er an den in 1. Mose 3, 15 verheißenen Christus geglaubt hat. Für die Betrachtung von Hebräer 11, 5 ergibt sich jedoch, dass Henoch gestorben ist.

 

Teilnehmer 8: Vielleicht bringt der folgende Vers weitere Erleuchtung: „6 Aber ohne Glauben ist's unmöglich, Gott zu gefallen; denn wer zu Gott kommen will, der muss glauben, dass er ist und dass er denen, die ihn suchen, ihren Lohn gibt.“

 

Teilnehmer 9: Der Vers hebt den Glauben hervor, dass Gott existiert. Was hat das mit der Frage zu tun, ob nun Henoch gestorben ist oder nicht?

 

Teilnehmer 8: Der Clou liegt meines Erachtens in dem Glauben, dass Gott denen, die ihn suchen, ihren Lohn gibt. Dieser Lohn kann vielfältiger Art sein. Der finale Lohn aber ist in Vers 10 angesprochen: „Denn er wartete auf die Stadt, die einen festen Grund hat, deren Baumeister und Schöpfer Gott ist.“ Und in Kapitel 13, Vers 14: „Denn wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir.“ Und schließlich in Offenbarung 21,1-2.

 

Teilnehmer 9: Und auf diesem Wege folgt jetzt in Hebräer 11 ein Glaubenszeugnis, dass unmittelbar erkennen lässt, dass der Zeuge aufgrund von Worten der Erkenntnis und der Weisheit handelte: 7 Durch den Glauben hat Noah Gott geehrt und die Arche gebaut zur Rettung seines Hauses, als er ein göttliches Wort empfing über das, was man noch nicht sah; durch den Glauben sprach er der Welt das Urteil und hat ererbt die Gerechtigkeit, die durch den Glauben kommt.“

 

Teilnehmer 10: Ebenso ist es bei Abraham: „8 Durch den Glauben wurde Abraham gehorsam, als er berufen wurde, an einen Ort zu ziehen, den er erben sollte; und er zog aus und wusste nicht, wo er hinkäme. 9 Durch den Glauben ist er ein Fremdling gewesen im Land der Verheißung wie in einem fremden Land und wohnte in Zelten mit Isaak und Jakob, den Miterben derselben Verheißung. 10 Denn er wartete auf die Stadt, die einen festen Grund hat, deren Baumeister und Schöpfer Gott ist.“

 

Teilnehmer 11: Und Gleiches wird seiner Frau Sara bezeugt: „11 Durch den Glauben empfing auch Sara, die unfruchtbar war, Kraft, Nachkommen hervorzubringen trotz ihres Alters; denn sie hielt den für treu, der es verheißen hatte. 12 Darum sind auch von dem einen, dessen Kraft schon erstorben war, so viele gezeugt worden wie die Sterne am Himmel und wie der Sand am Ufer des Meeres, der unzählig ist.“

 

Teilnehmer 12: Und dann wird von allen diesen Zeugen einschließlich Henoch noch einmal gesagt, dass sie gestorben sind: „13 Diese alle sind gestorben im Glauben und haben die Verheißungen nicht ergriffen[3], sondern sie nur von ferne gesehen und gegrüßt und haben bekannt, dass sie Gäste und Fremdlinge auf Erden sind.“

 

Teilnehmer 1: Gleichzeitig wird deutlich, dass ihr Glauben mit einer festen Hoffnung verbunden war: „14 Wenn sie aber solches sagen, geben sie zu verstehen, dass sie ein Vaterland suchen. 15 Und wenn sie das Land gemeint hätten, von dem sie ausgezogen waren, hätten sie ja Zeit gehabt, wieder umzukehren. 16 Nun aber streben sie zu einem besseren Land, nämlich dem himmlischen. Darum schämt sich Gott ihrer nicht, ihr Gott zu heißen; denn er hat ihnen eine Stadt gebaut.“[4]

 

Teilnehmer 2: Diese Stadt ist offensichtlich unsichtbar bei Gott schon da. Ich bin gespannt, wann die Vollzahl der Gläubigen erreicht ist, damit sie sichtbar auf die Erde herniederkommt.

 

Teilnehmer 12: Hm. Aus den Zelten in die Stadt – ich denke, das Reich Gottes ist schon in uns?[5]

 

Teilnehmer 11: Ja, es ist in uns, soweit in uns Gerechtigkeit und Frieden und Freude im heiligen Geist regieren.[6] Das wird uns erst vollständig erfüllen, wenn alles andere von uns abgefallen ist, wie in 1. Korinther 3, 12-15, beschrieben.

 

Teilnehmer 3: Und das hat mit unserer Auferstehung zu tun, mit der es jetzt in Hebräer 11 weiter geht: „17 Durch den Glauben hat Abraham den Isaak dargebracht, als er versucht wurde, und gab den einzigen Sohn dahin, als er schon die Verheißungen empfangen hatte, 18 von dem gesagt worden war (1.Mose 21,12): »Nach Isaak wird dein Geschlecht genannt werden.« 19 Er dachte: Gott kann auch von den Toten erwecken; als ein Gleichnis dafür bekam er ihn auch wieder.“

 


[1] Vgl. 2. Mose 22, 26; 1. Petrus 5, 10.

[2] Vgl. 5. Mose 34, 5-6.

[3] Griechisch: λαμβανω! Sie konnten es nicht ergreifen, weil es nicht verfügbar war. Auch wir können es erst dann ergreifen, wenn es verfügbar ist.

[4] Das könnten auch die Wohnungen sein, von den Jesus in Johannes 14 spricht.

[5] Diesen Gedanken äußerte Jutta Richter.

[6] Vgl. Römer 14, 17.

 

 

 

 

 

 

Teilnehmer 4: Und es muss mit einem Reich Gottes zu tun haben, das Israel heißt: 20 Durch den Glauben segnete Isaak den Jakob und den Esau auf die zukünftigen Dinge hin. 21 Durch den Glauben segnete Jakob, als er starb, die beiden Söhne Josefs und neigte sich über die Spitze seines Stabes. 22 Durch den Glauben redete Josef, als er starb, vom Auszug der Israeliten und befahl, was mit seinen Gebeinen geschehen sollte.“ Sie sollten nämlich in Israel begraben werden.[5]

 

Teilnehmer 5: Glauben kann auch Ungehorsam gegenüber der Staatsgewalt bedeuten, wenn diese unrecht handelt: „23 Durch den Glauben wurde Mose, als er geboren war, drei Monate verborgen von seinen Eltern, weil sie sahen, dass er ein schönes Kind war; und sie fürchteten sich nicht vor des Königs Gebot.“

 

Teilnehmer 6: Und es kann auch aktive Rebellion bedeuten, wenn es um das Wohl des Volkes Gottes geht: 24 Durch den Glauben wollte Mose, als er groß geworden war, nicht mehr Sohn der Tochter Pharaos heißen, 25 sondern wollte viel lieber mit dem Volk Gottes zusammen misshandelt werden, als einen flüchtigen Genuss der Sünde zu haben, 26 und hielt die Schmach Christi für größeren Reichtum als die Schätze Ägyptens; denn er sah auf die Belohnung. 27 Durch den Glauben verließ er Ägypten und fürchtete nicht den Zorn des Königs; denn er hielt sich an den, den er nicht sah, als sähe er ihn.“

 

Teilnehmer 7: Was heißt hier Schmach Christi?[6]

 

Teilnehmer 8: Die Schmach Christi ist die Schmach des Erlösers, der vor allem sein Ansehen, aber auch sein materielles Wohlergehen und schließlich sein Leben aufs Spiel setzt, um das Volk Gottes zu befreien. Mose verzichtete auf sein Ansehen als Sohn der Tochter des Pharao und wurde Schafhirte in Midian. Jesus verzichtete auf sein Ansehen als Sohn aus dem Hause David, ja, als Sohn Gottes, und ertrug Gefangennahme, Verhöre, Folterungen und den Kreuzestod.

 

Teilnehmer 9: Mose wurde als Folge seines Einsatzes für sein Volk von den eigenen Leuten zurückgewiesen, der Pharao wollte ihn töten und Mose musste fliehen.[7] Als Jesus am Kreuz hing, verspotteten ihn die Juden: 39 Die aber vorübergingen, lästerten ihn und schüttelten ihre Köpfe 40 und sprachen: Der du den Tempel abbrichst und baust ihn auf in drei Tagen, hilf dir selber, wenn du Gottes Sohn bist, und steig herab vom Kreuz! 41 Desgleichen spotteten auch die Hohenpriester mit den Schriftgelehrten und Ältesten und sprachen: 42 Andern hat er geholfen und kann sich selber nicht helfen. Er ist der König von Israel, er steige nun herab vom Kreuz. Dann wollen wir an ihn glauben. 43 Er hat Gott vertraut; der erlöse ihn nun, wenn er Gefallen an ihm hat; denn er hat gesagt: Ich bin Gottes Sohn. 44 Desgleichen schmähten ihn auch die Räuber, die mit ihm gekreuzigt waren.“[8]

 

Teilnehmer 10: Und was heißt hier Belohnung in Vers 26?

 

Teilnehmer 11: Die Belohnung ist, das Volk Gottes in das verheißene Land zu führen. Mose hat das verheißene Land gesehen und gegrüßt, aber ist bis heute nicht hinein gekommen.[9] Jesus hat bis heute nicht sichtbar den Thron Davids bestiegen, vor dem sich alle Knie beugen sollen.[10] Das Reich Gottes wird für alle sichtbar mit uns errichtet.

 

Teilnehmer 12: Noch einmal Mose: 28 Durch den Glauben vollzog er das Passa und das Besprengen mit Blut, auf dass der Verderber ihre Erstgeburt nicht anrühre.“ Mich erinnert das an das Blut Christi, unseres Passalamms, das uns reinigt und schützt.

 

Teilnehmer 1: Und rettet, wenn wir glauben – selbst da, wo es unglaublich erscheint. Noch einmal Mose: „29 Durch den Glauben gingen sie durchs Rote Meer wie über trockenes Land; das versuchten die Ägypter auch und ertranken.“

 

Teilnehmer 2: Und durch den Glauben, das Vertrauen in Gott, werden wir nicht nur gerettet, sondern erobern Land: 30 Durch den Glauben fielen die Mauern Jerichos, als Israel sieben Tage um sie herum gezogen war.“

 

Teilnehmer 3: Das erinnert mich an das Gebet des Jabez: „10 Und Jabez rief den Gott Israels an und sprach: Ach dass du mich segnetest und mein Gebiet mehrtest und deine Hand mit mir wäre und schafftest, dass mich kein Übel bekümmere! Und Gott ließ kommen, worum er bat.“

 

Teilnehmer 4: Und der Glaube zählt auch bei denen, die dem Gott Israels (noch) nicht kennen und ihm eher ferne sind: „31 Durch den Glauben kam die Hure Rahab nicht mit den Ungehorsamen um, weil sie die Kundschafter in Frieden aufgenommen hatte.“

 

Teilnehmer 5: Insgesamt ist es schier „unglaublich“, was der (spezifische) Glaube vermag: „32 Und was soll ich noch mehr sagen? Die Zeit würde mir zu kurz, wenn ich erzählen sollte von Gideon und Barak und Simson und Jeftah und David und Samuel und den Propheten. 33 Diese haben durch den Glauben Königreiche bezwungen, Gerechtigkeit geübt, Verheißungen erlangt, Löwen den Rachen gestopft, 34 des Feuers Kraft gelöscht, sind der Schärfe des Schwerts entronnen, aus der Schwachheit zu Kräften gekommen, sind stark geworden im Kampf und haben fremde Heere in die Flucht geschlagen. 35 Frauen haben ihre Toten durch Auferstehung wiederbekommen.“

 

Teilnehmer 6: Und bei all diesen Wundern gibt es ein noch höheres Ziel und eine noch höhere Belohnung: „35b Andere aber sind gemartert worden und haben die Freilassung nicht angenommen, auf dass sie die Auferstehung, die besser ist, erlangten.“

 

Teilnehmer 7: Von welcher Freilassung ist hier die Rede?[11]

 

Teilnehmer 8: Vielleicht hilft hier die Neue Genfer Übersetzung weiter: „Andere, die auch Gott vertrauten, ließen sich lieber zu Tode foltern, als sich von Gott loszusagen, obwohl sie dadurch freigekommen wären. Sie waren bereit, ihr irdisches Leben zu verlieren, um durch die Auferstehung ein besseres Leben zu erhalten.“

 

Teilnehmer 9: Überzeugend. Ich würde nur nicht ganz verlieren wollen, was in Vers 35 auch enthalten ist: Die Auferstehung hier und jetzt. Und dann natürlich die noch bessere Auferstehung aus den Toten, wenn der HErr Jesus zurückkommt.

 

Teilnehmer 10: Die Elberfelder: "Frauen erhielten ihre Toten durch Auferstehung wieder; andere aber wurden gefoltert, da sie die Befreiung nicht annahmen, um eine bessere Auferstehung zu erlangen."

 

Teilnehmer 11: Die Reihe derer ist lang, die um des Zeugnisses willen durch den Glauben Furchtbares ertragen haben: 36 Wieder andere haben Spott und Geißelung erlitten, dazu Fesseln und Gefängnis. 37 Sie sind gesteinigt, zersägt, durchs Schwert getötet worden; sie sind umhergezogen in Schafpelzen und Ziegenfellen; sie haben Mangel, Bedrängnis, Misshandlung erlitten. 38 Sie, deren die Welt nicht wert war, sind umhergeirrt in Wüsten, auf Bergen, in Höhlen und Klüften der Erde.“

 

Teilnehmer 12: Und dann kommt der Schlusssatz für alle Gläubigen auf dem Pilgerweg des Glaubens, egal, ob sie sichtbar gesegnet wurden oder um des Zeugnisses willen vor allem gelitten haben: 39 Diese alle haben durch den Glauben Gottes Zeugnis empfangen und doch nicht die Verheißung erlangt, 40 weil Gott etwas Besseres für uns vorgesehen hat: dass sie nicht ohne uns vollendet würden.“

 

Teilnehmer 1: Und in den Kapiteln 12 und 13 folgt, was das alles für uns heißt. Ich zitiere nur die ersten drei Verse aus Kapitel 12: „1 Darum auch wir: Weil wir eine solche Wolke von Zeugen um uns haben, lasst uns ablegen alles, was uns beschwert, und die Sünde, die uns umstrickt. Lasst uns laufen mit Geduld in dem Kampf, der uns bestimmt ist, 2 und aufsehen zu Jesus, dem Anfänger und Vollender des Glaubens, der, obwohl er hätte Freude haben können, das Kreuz erduldete und die Schande gering achtete und sich gesetzt hat zur Rechten des Thrones Gottes. 3 Gedenkt an den, der so viel Widerspruch gegen sich von den Sündern erduldet hat, dass ihr nicht matt werdet und den Mut nicht sinken lasst.“

 

Teilnehmer 2: Das bedeutet Glauben auch für uns: nicht matt werden und den Mut nicht sinken lassen – solange die Vollzahl derer, die gerettet werden sollen und die mit uns vollendet werden sollen, noch nicht erreicht ist. Im himmlischen Jerusalem, das auf die Erde kommt, ist noch Platz.

 

Teilnehmer 3: In dem Sinne noch die Übersetzung der Neuen Genfer für „obwohl er hätte Freude haben können“: „Weil Jesus wusste, welche Freude auf ihn wartete, nahm er den Tod am Kreuz auf sich, und auch die Schande, die damit verbunden war, konnte ihn nicht abschrecken.“[12]

 

Teilnehmer 4: In dem Sinne auch die Elberfelder: „hinschauend auf Jesum, den Anfänger und Vollender des Glaubens, welcher, der Schande nicht achtend, für die vor ihm liegende Freude das Kreuz erduldete und sich gesetzt hat zur Rechten des Thrones Gottes.“[13]

 

Teilnehmer 5: Und aus Kapitel 12 möchte ich noch Vers 12 zitieren, der eine direkte Verbindung zwischen dem Glauben an die ewige Stadt in Kapitel 11, Verse 10 und 40, und unsere Gesundheit herstellt: „12 Darum stärkt die müden Hände und die wankenden Knie 13 und tut sichere Schritte mit euren Füßen, dass nicht jemand strauchle wie ein Lahmer, sondern vielmehr gesund werde.“

 

 

Teilnehmer 12: Und damit sind wir beim Thema „Gesundheit“. Immer wieder werden wir durch Krankheiten herausgefordert, sei es am eigenen Leibe oder in der Familie, bei Schwestern und Brüdern, Freunden, Bekannten, Nächsten und Fremden – Zeichen einer „gefallenen Welt“. Doch Gott, der uns und alle Menschen liebt, lässt uns damit nicht allein, sondern gibt „Gaben der Heilungen“ – auch in Zeiten von Sars-CoV-2.[14]

 

 

 



[5] 2. Mose 50, 24-25.

[6] Auf eine Vertiefung unserer Betrachtung bestand an dieser Stelle Jutta Richter.

[7] Vgl. 2. Mose 1,1-3,1.

[8] Matthäus 27, 39-44. Vgl. auch vor allem im Hinblick auf den Übeltäter, der mit Jesus und uns im Paradies sein wird, den Hauskreisdialog ...

[9] 5. Mose 34, 1-4.

[10] Vgl. Philipper 2,6-11.

[11] Diese Frage stellte Heinrich Höfer.

[12] Die NGÜ bringt insbesondere für und durch Aha immer wieder einen wertvollen Abgleich.

[13] Die Elberfelder Übersetzung und auch die Konkordante Übersetzung bringen insbesondere für und durch Georg Schmid immer wieder einen wertvollen Abgleich.

[14] Eingefügt am 29.9.2020.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Titelbild: Abraham, Vater des Glaubens. Ikonographie auf Zypern Bild von dimitrisvetsikas1969-1857980/Dimitris Vetsikas: utm_content=1363192">Pixabay</a>