Pfingsten 5.15:  Widersteht! Resist!

Teilnehmer 8: Wenn es um Heilung geht, sollten wir uns nicht entmutigen lassen von Misserfolgen, von denen wir hören oder die wir selbst erleben. Lasst uns nicht in der Ursachenforschung verloren gehen. Lasst uns einfach auch angesichts von erschreckenden Umständen fester werden, wozu uns Psalm 91, Vers 7, auffordert: „Wenn auch tausend fallen zu deiner Seite / und zehntausend zu deiner Rechten, so wird es doch dich nicht treffen.“

 

Teilnehmer 9: Und wenn es Dich doch getroffen hat, lass Dich aufrichten: Gott ist unser Arzt und gibt gerne Gaben der Heilungen – reichlich, mehr als ausreichend, zwei Mal Plural im griechischen Text von 1. Korinther 12, 9[1].

 

Teilnehmer 11: Es gilt Epheser 6, 13: Widerstand leisten und alles überwinden und das Feld behalten können: Deshalb ergreift die Waffenrüstung Gottes, damit ihr an dem bösen Tag Widerstand leisten und alles überwinden und das Feld behalten könnt.“

 

Teilnehmer 12: Das ist nach 1. Petrus 5, 5b-9, eine Gemeinschaftsaufgabe jeder Gemeinschaft von Christen, die mich an die „Schildkröte“ des antiken römischen Militärs erinnert: „Alle aber miteinander haltet fest an der Demut; denn Gott widersteht den Hochmütigen, aber den Demütigen gibt er Gnade. So demütigt euch nun unter die gewaltige Hand Gottes, damit er euch erhöhe zu seiner Zeit. Alle eure Sorge werft auf ihn; denn er sorgt für euch.[2] Seid nüchtern und wacht; denn euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlinge. Dem widersteht, fest im Glauben, und wisst, dass ebendieselben Leiden über eure Brüder in der Welt gehen.“

 

Teilnehmer 7: Da beschreibt Petrus sehr plastisch, was die Methode des Teufels ist: uns Angst machen. Dagegen vergewissern wir uns des Schutzes und Schirmes des Höchsten.[3]

 

Teilnehmer 12: Ähnlich wie Petrus schreibt Jakobus im 4. Kapitel, Verse 6b-10: „»Gott widersteht den Hochmütigen, aber den Demütigen gibt er Gnade.« So seid nun Gott untertan. Widersteht dem Teufel, so flieht er von euch. Naht euch zu Gott, so naht er sich zu euch. Reinigt die Hände, ihr Sünder, und heiligt eure Herzen, ihr Wankelmütigen. Jammert und klagt und weint; euer Lachen verkehre sich in Weinen und eure Freude in Traurigkeit. Demütigt euch vor dem Herrn, so wird er euch erhöhen.“

 

Teilnehmer 8: Und das in aller Nüchternheit und Wachsamkeit. Wir verschließen vor nichts die Augen, vor keiner Sorge und keiner Krankheit, sondern wir fassen das, was ist, ins Auge und begeben uns damit unter den Schutz und Schirm des Höchsten, begeben uns zu ihm in die Praxis als unserem Arzt.

 

Teilnehmer 9: Da sind wir aber an einem entscheidenden Punkt. Schließen sich die Praxis des natürlich sichtbaren Mediziners hier auf Erden und die Praxis Gottes aus?

 



[1] 1. Korinther 12,9: ετερω πιστις εν τω αυτω πνευματι αλλω δε χαρισματα ιαματων (Gnadengaben der Heilungen) εν τω ενι πνευματι (hetero pistis en too pneumati alloo de charismata iamatoon en too eni pneumati – zu einem andersartigen Nutzen ist euch Glauben/Vertrauen gegeben in dem selben Geist, zu einem weiteren, nicht andersartigen Nutzen sind euch Gnadengaben der Heilungen gegeben in dem einen Geist.

[2] Dieser Satz beschreibt wahre Demut.

[3] Psalm 91,1-2.

 

Teilnehmer 1: Es wäre nicht nüchtern und ein „die Augen verschließen“, wenn wir die Praxis des Mediziners einschließlich seiner Diagnose- und Therapiemöglichkeiten nicht mit einbeziehen. Vor allen Dingen müssen wir nüchtern sein darin, was wir glauben – hilft uns Gott durch die Hand des Mediziners oder macht er es auf anderem Wege?

 

Teilnehmer 2: Ja, das ist eine Frage, die ich Gott vorlege, wenn ich Herzrhythmus-störungen verspüre. Ich gehe bewusst in die Gemeinschaft mit unserem himmlischen Vater und versuche, gleichmäßig zu atmen. Ich erinnere mich, dass er ja dem ersten Menschen persönlich den Atem einblies. Und ich denke an die Gemeinschaft mit Christus und atme aus und ein mit „Ich in Dir“ und „Du in mir“. Das hat viele viele Male den Herzschlag beruhigt und normalisiert – ich wusste: Ich bin nicht allein. Doch neulich half es nicht. Und bei einer Blinddarmgeschichte vor Jahren wusste ich auch: Ich muss jetzt ins Krankenhaus.

 

Teilnehmer 3: Gab es da eine besondere psychische Anspannung, als neulich das Atmen nicht half?

 

Teilnehmer 2: Ja, die gab es. Ich hatte einen für mich sehr aufregenden Brief wegen einer Familiengeschichte geschrieben und wartete auf die Antwort. Aber parallel dazu hatte ich das Gefühl, dass ich die Diagnose des Hausarztes brauche, um sicher zu sein, dass ich in der Wahrnehmung und Pflege des Körpers nichts versäume. Und der Negativ-Befund hat gut getan.

 

Teilnehmer 4: So habe ich mir auch die Frage vorgelegt: Glaubst Du der Angst oder vertraust Du Gott? Glaubst Du dem Wort in Psalm 118, wo es in Vers 17 heißt: „Ich werde nicht sterben, sondern leben und des HERRN Werke verkündigen.“ Glaubst Du Jesus oder dem Widersacher?

 

Teilnehmer 10: Lasst uns abschließen mit einer leicht veränderten Strophe aus dem berühmten Pfingstlied von Philipp Spitta[1], der wir gleich noch zwei zum Thema in seinem Duktus hinzufügen können:

 

      Du Heilger Gott, bereite ein Pfingstfest nah und fern;


mit deiner Kraft begleite das Zeugnis von dem Herrn. 


O öffne du die Herzen der Welt und uns den Mund,


dass wir in Freud und Schmerzen das Heil ihr machen kund.

 

 

         Uns lechzt nach Wort der Weisheit, Erkenntnis tut uns not:

         Wovon soll´n wir denn leben, wenn nicht von Deinem Brot?

         Ach, hilf uns zu empfangen aus Deinem reichen Wort,

      damit wir nicht mehr bangen und schreiten kraftvoll fort.

 

 

Geist ist wie eine Traube, neun Beeren ganz famos.

Im Geist, da liegt der Glaube, so wie ein Senfkorn groß.

         Wenn wir das Wort empfangen, dann wirkt der Glaube hier,

         dann wird auch Heilung möglich, das sind der Beeren vier.

 



[1] Karl Johann Philipp Spitta, O komm, Du Geist der Wahrheit, 1827; Melodie: Johann Crüger 1662, ursprünglich zu "Lob Gott getrost mit Singen". Das Lied bringt schon im Original unsere Sehnsucht nach einem geisterfüllten Leben in uns und unserem Land eindrucksvoll und einfühlsam zum Ausdruck.