Der Tod - der letzte Feind, der vernichtet wird

Teilnehmer 1: Was sind das eigentlich für Herrschaften, Mächte und Gewalten, die Jesus Christus vernichtet haben wird?

 

Teilnehmer 2: Davon vermitteln uns die nächsten zwei Verse einen Eindruck: „25Denn er muss herrschen, bis Gott ihm »alle Feinde unter seine Füße legt« (Psalm 110,1). 26Der letzte Feind, der vernichtet wird, ist der Tod.“

 

Teilnehmer 3: Diese Feststellung ist mir so wichtig, dass ich sie noch einmal unterstreichen möchte. Oft wird ja der Tod zum Beispiel als eine Erlösung von einer schweren langen Krankheit, zum Beispiel der Demenz, bezeichnet und von daher willkommen geheißen. Das ist ja angesichts dieses Verses eine ungeheuerliche Verdrehung. Hier ist der Tod eindeutig der Feind. Krankheit scheint mir von daher bereits einen Geruch des Todes zu verbreiten, und jede Heilung eine Zurückweisung des Sterbens.[1]

 

 


[1] An dieser Stelle könnte einem Woody Allen einfallen: „Meine Einstellung zum Tod bleibt gleich. Ich lehne ihn strikt ab.“ Zitiert nach dem Artikel „Fürchtet euch nicht! Der Tod hat einen schlechten Ruf. Warum eigentlich?“ von Renate Georgy und Thomas Hohensee, Berliner Zeitung vom 1.4.2017, eingebracht in den Hauskreis von BWL.

 

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Titelfoto: Jimdo.

 

Teilnehmer 4: So sieht es aus. Und doch sollten wir nicht übersehen, dass unser natürlicher Körper wegen der Sünde Adams den Keim des Zerfalls in sich trägt. Das heißt, dass wir dann, wenn unser natürlicher Körper und seine – vielleicht geistlich enorm gesteigerte - Regenerationsfähigkeit erschöpft sind, uns auch zur Ruhe legen können im Sinne von Sterben.

 

Teilnehmer 5: Wann wird das sein? Gibt es dafür ein biblisches Maß?

 

Teilnehmer 6: Das könnte individuell verschieden sein. Aber in 1. Mose 6,3 wird ein Maß genannt: hundertundzwanzig. Diese Begrenzung ist nach 1. Mose 6,2 bemerkenswerterweise die Folge davon, dass sich selbst die Gottessöhne, also die gottgläubigen Männer, Frauen nahmen, wie es ihnen gerade einfiel.

 

Teilnehmer 7: Dazu fällt mir ein, dass der Biochemiker Ernst-Ludwig Winnacker, früherer Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft, für das Ende erfolgreicher Regenerationsfähigkeit des Menschen ein ähnliches Alter angegeben hat, nämlich ca. 110-115 Jahre[1]. Während Mose mit 120 Jahren starb, starb Josef, einer der zwölf Söhne Jakobs, bereits mit 110.[2]

 


[1] Vgl. zum Beispiel Ernst-Ludwig Winnacker, Gentechnik – Eingriffe am Menschen, Was wir dürfen und was wir nicht dürfen, hrsg. von der Herbert Quandt-Stiftung, Bad Homburg v.d. Höhe, Juni 2000, insbesondere Seite 17.

[2] 5. Mose 31,2 und 34,7 sowie 1. Mose 50, 22 und 26.

 

Teilnehmer 8: Wie wir alle wissen, kann natürlich auch der Tod durch Gewalteinwirkung viel früher herbei geführt werden. Stephanus, der erste „Blutzeuge“, sprach dabei: „ Herr Jesus, nimm meinen Geist auf!“ Wie Jesus seinen Geist oder sein Leben kurz vor seinem Tod dem himmlischen Vater anbefahl, tut es hier Stephanus Jesus gegenüber und macht damit die Gewissheit deutlich, dass sein Leben nicht dem Tod gehört, sondern bei der Rückkehr Jesu Christi wieder hergestellt wird – in einem unsterblichen Körper.

 

Teilnehmer 5: Wann wird das geschehen?

 

Teilnehmer 6: Nach Vers 52 zur Zeit der letzten Posaune, zur Zeit der Rückkehr Christi.

 

Teilnehmer 3: Leben wir denn nicht gleich nach dem Sterben im Himmel weiter?

 

Teilnehmer 4: Nein. Wie wir im weiteren Verlauf des Kapitels 15 insbesondere in den Versen 54-55 sehen werden, wird der Tod erst bei der letzten Posaune verschlungen werden vom Sieg Christi. Und außerdem ist fraglich, ob wir primär im Himmel weiterleben oder viel mehr auf einer erneuerten Erde.

 

 

Teilnehmer 5: Was muss vorher geschehen?