Offb. 2.2.2: Wer Ohren hat, der höre!

 

Leonhard: Ich fahre fort im Text: 11Wer Ohren hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt! Wer überwindet, dem soll kein Leid geschehen von dem zweiten Tode.

 

Kurt: Ich finde es bemerkenswert, dass dieses Sendschreiben an den Boten einer Gemeinde in schwerer Bedrängnis keinerlei negative Kritik, keine Anklage enthält. Dem Überwinder, dem, der treu ist bis an den Tod, wird zugesprochen, dass ihm kein Leid vom zweiten Tod geschehen soll. Ihm wird also das ewige Leben zugesagt. Ich frage mich, ob dieser Satz auch umkehrbar ist, also, dass derjenige, der nicht überwindet, nicht ewig leben wird.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Titelbild: Schäferhund spitzt die Ohren. Urheber: sssssaa, Ukraine. Pixabay.

 

 

Heinrich: Dann hinge wiederum das ewige Leben, die „Rettung aus diesem verkehrten Geschlecht“, von den Werken ab. Sie geschieht aber aus Gnade. Heinrich Langenberg weist darauf hin, dass nach Offenbarung 20, Vers 6, der zweite Tod noch im Königreich Christi wirksam ist. Erst nach dem Gericht vor dem großen weißen Thron wird der Tod endgültig besiegt. „Bei diesem Vernichtungskampf wird die vollendete Überwindergemeinde beteiligt sein und nicht beschädigt werden.“[1]

 

Meinhard: Auch das habe ich noch nicht (ganz) verstanden, sondern ahne allenfalls, was gemeint ist. Heißt das, dass aus den Reihen derjenigen, die bei Jesu Rückkehr auferweckt oder verwandelt werden und die mit Jesus regieren, noch einige sterben werden? Aber diejenigen, die sich schon vor Jesu Rückkehr als Überwinder erwiesen haben, davon nicht berührt werden können? Es sieht so aus, aber wenden wir uns zunächst dem nächsten Sendschreiben zu.

 



[1] Vgl. Offenbarung 20, Vers 14, sowie Heinrich Langenberg, Die Apokalypse ..., S. 66 f.