Glück 6.7: Das reine Herz und „Gott schauen“ nach Psalm 51

Teilnehmer 12: Lesen wir doch bitte zum Zusammenhang von „reinem Herzen“ und „Gott schauen“ den Psalm 51. Ich beginne: „1 Ein Psalm Davids, vorzusingen, 2 als der Prophet Nathan zu ihm kam, nachdem er zu Batseba eingegangen war. 3 Gott, sei mir gnädig nach deiner Güte, und tilge meine Sünden nach deiner großen Barmherzigkeit. 4 Wasche mich rein von meiner Missetat, und reinige mich von meiner Sünde; 5 denn ich erkenne meine Missetat, und meine Sünde ist immer vor mir.“

 

Teilnehmer 1: Für David war es kein Geheimnis, dass Vergebung das Bekennen der Sünde voraussetzt – wenn sie uns denn bewusst ist. Und er wusste auch, dass der Erlöser kommt, der uns von der „Sünde Sold“, dem Tod, erlöst.

 

Teilnehmer 2: Ich fahre fort: „6 An dir allein habe ich gesündigt und übel vor dir getan, auf dass du recht behaltest in deinen Worten und rein dastehst, wenn du richtest.“

 

Teilnehmer 3: Das verstehe ich nicht. Wieso hat er an Gott allein gesündigt? Er hat doch Uria umbringen lassen. Und wieso steht Gott durch die Sünde Davids rein da?

 

Teilnehmer 4: Als König und unumschränkter Herrscher seines Volkes durfte er alles[1]. Aber durch Ehebruch und Mord verfinsterte er den Willen und die Liebe Gottes für sein Volk. Auch wenn die Frau von Potifar sich Josef anbietet, geht Josef darauf nicht ein, weil es eine Sünde gegen Gott ist.[2]

 

Teilnehmer 1: Und Gott weiß, dass jeder Mensch der Vergebung bedarf. Das hat er den Menschen oft gesagt, und das wird durch jede Sünde bestätigt.

 

Teilnehmer 5: Das sagt auch David. Er erklärt und erkennt an, dass er von Natur ein Sünder ist, ja, dass er die Sündhaftigkeit geerbt hat: 7 Siehe, in Schuld bin ich geboren, und meine Mutter hat mich in Sünde empfangen.“[3]

 

Teilnehmer 6: Und das hat ihm der Prophet Nathan gerade erneut klargemacht: „8 Siehe, du liebst Wahrheit, die im Verborgenen liegt, und im Geheimen tust du mir Weisheit kund.“

 

Teilnehmer 7: Daraufhin kann David voller Vertrauen sagen: 9 Entsündige mich mit Ysop, dass ich rein werde; wasche mich, dass ich weißer werde als Schnee.“[4]

 

Teilnehmer 8: Und er kann fortfahren: „10 Lass mich hören Freude und Wonne, dass die Gebeine fröhlich werden, die du zerschlagen hast.“

 

Teilnehmer 9: Ja, David hatte eine schwere Zeit, als ihm bewusst wurde, wie weit er in Sünde verstrickt war, und konnte nur rufen: „11 Verbirg dein Antlitz vor meinen Sünden, und tilge alle meine Missetat.“

 

Teilnehmer 10: Und so kommen wir zum reinen Herzen: 12 Schaffe in mir, Gott, ein reines Herz und gib mir einen neuen, beständigen Geist. 13 Verwirf mich nicht von deinem Angesicht, und nimm deinen heiligen Geist nicht von mir. 14 Erfreue mich wieder mit deiner Hilfe, und mit einem willigen Geist rüste mich aus.“[5]

 

Teilnehmer 12: Das hat David gebetet, nachdem er wegen einer schweren Verfehlung zurechtgewiesen wurde und diese Zurechtweisung annahm. Wir sehen die Kongruenz von einem reinen Herzen und dem heiligen Geist in uns. Wir können unserem himmlischen Vater und unserem HErrn Jesus Christus danken, dass dieser heilige Geist nunmehr ewig in uns ist und unsere Herzen nach 1. Johannes 1,9 von unserer Schuld gereinigt werden, wenn wir sie bekennen. So dass wir Gott sehen können.

 



[1] Das erklärte BWL. Vgl. Samuel 8. Dort werden sehr weitgehende Rechte des Königs beschrieben. Es ist allerdings nicht die Rede davon, dass der König in Ehen einbrechen darf. Aber es ist auch nicht die Rede davon, dass er sich vor dem Volk verantworten muss.

[2] Darauf wies Georg Schmid hin. Siehe 1. Mose 39, 9.

[3] Alle Menschen außer Jesus Christus sind mit einer Natur geboren, zu der die Sünde Zutritt hat – weil auch die Eltern Sünder sind. Ist jedoch ein Elternteil heilig, sind auch die Kinder heilig -1. Korinther 7,14. Vers 7 in Psalm 51 bedeutet natürlich nicht, dass die sexuelle Vereinigung an sich sündig wäre.

[4] Vgl. 2. Samuel 12, 1-15. Nathan erklärt David, dass er das Wort Gottes verachtet hat und alles, was Gott ihm gegeben hat. Vgl. insbesondere die Verse 7-9. Und David bekennt – Vers 13. Saul bekennt auch, aber es geht ihm darum, sein Ansehen vor dem Volk zu retten. Darauf wies Aha hin. Vgl. 1. Samuel 15, insbesondere Vers 30.

[5] Diese Verse betonte Jutta Richter – neben Psalm 24, 3-5.

 

Teilnehmer 11: Und so sah David Gott. Kein Zweifel an der Güte Gottes. An Gottes großer Barmherzigkeit. Gott schafft ein neues Herz. Gott liebt uns und hilft uns. Er ist der Heiland. Er verachtet ein geängstetes Herz nicht, sondern nimmt sich seiner an.

 

Teilnehmer 1: Und so kann David sagen: „15 Ich will die Übertreter deine Wege lehren, dass sich die Sünder zu dir bekehren.“ Die Sünder werden gerecht gesprochen. Wer seine Sündhaftigkeit anerkennt, kann mit der Tilgung aller Schuld rechnen. Auch der schlimmsten: „16 Errette mich von Blutschuld, / Gott, der du mein Gott und Heiland bist, dass meine Zunge deine Gerechtigkeit rühme.“ Denn meine Gerechtigkeit kommt allein von Seiner Gerechtigkeit.

 

Teilnehmer 2: So ist es. „17 Herr, tue meine Lippen auf, dass mein Mund deinen Ruhm verkündige. 18 Denn Schlachtopfer willst du nicht, / ich wollte sie dir sonst geben, und Brandopfer gefallen dir nicht. 19 Die Opfer, die Gott gefallen, sind ein geängsteter Geist, ein geängstetes, zerschlagenes Herz wirst du, Gott, nicht verachten.“

 

Teilnehmer 3: Ja, wir können Gott danken und wir können Jesus danken. Dass unsere Herzen rein sind und immer wieder gereinigt werden können, beruht auf Jesu Opfer am Kreuz, das wir durch unseren Glauben in Ehrfurcht annehmen – in erschaudernder Ehrfurcht vor einem sehr hohen Preis, den Er gezahlt hat. Als es vollbracht war, nahm er den Essig von einem Ysoprohr.[1] Entsündigt mit Ysop.[2]

 

Teilnehmer 4: Das gilt für die Juden wie für alle anderen Völker. Das stellt Petrus in Apostelgeschichte 15, Verse 8-9, fest: „8 Und Gott, der die Herzen kennt, hat es bezeugt und ihnen den Heiligen Geist gegeben wie auch uns, 9 und er hat keinen Unterschied gemacht zwischen uns und ihnen und reinigte ihre Herzen durch den Glauben.“[3]

 

Teilnehmer 5: 20 Tue wohl an Zion nach deiner Gnade, baue die Mauern zu Jerusalem. 21 Dann werden dir gefallen rechte Opfer, / Brandopfer und Ganzopfer; dann wird man Stiere auf deinem Altar opfern.“ Wenn Israel als Volk sich hat reinigen lassen, ist das Fest groß. Auch wir werden in ganz neuer Weise Gott schauen – das Wunder der Wiederherstellung des Paradises auf dieser Erde. Und auf dem Wege dahin in vielfältiger Weise „Gott schauen“, wenn wir bereit sind, unsere Herzen reinigen zu lassen.

 

Teilnehmer 6: Jetzt wäre es an der Zeit, dass wir einander von unserem „Gott schauen“ erzählen.

 



[1] Johannes 19,29.

[2] Das betonte Aha.

[3] Auf diese Bibelstelle wies Georg Schmid hin.

 

Titelfoto: Ysop. Bild von Lucian Aeris auf Pixabay.
Der in der Bibel mehrfach erwähnte Ysop (Ex 12,22 EU; Lev 14,4 EU; Num 19,18 EU, hebr.: Esov; Joh 19,29 EU) ist allerdings laut Wikipedia nicht mit Hyssopus officinalis gleichzusetzen, der in Israel nicht wächst. Vielmehr handelt sich in der Heiligen Schrift um eine Majoran- bzw. Oregano-Art[4], die jedoch zur selben Unterfamilie wie Hyssopus officinalis gehört. Als biblischer Ysop wird häufig Syrischer Ysop (Origanum syriacum, synonym: Majorana syriaca (L.) Kostel., Origanum maru L.[5])[6] genannt. Entsprechend beinhaltet das auch heute teilweise als „biblischer Ysop“ verkaufte Gewürz die Saatar genannte Mischung.

 

Syrischer Ysop. Gidip - Eigenes Werk. Majorana syriaca (L.) Kostel. (אזוב מצוי), Mount Carmel, Israel, May 2006.