Auferstehung 5.3: Ströme lebendigen Wassers - Johannes 7, 37-39

Teilnehmer 7: Wir spüren langsam, wie die sieben Wochen und ein Tag zwischen der Auferstehung Jesu und Pfingsten schon in der Tora, der Weisung des Mose[1] die Vorbereitung auf die Ausgießung des heiligen Geistes andeuten, die letztlich im Jahr der Kreuzigung, Auferstehung und Himmelfahrt Jesu tatsächlich erfolgt.

 

Teilnehmer 8: Und zum guten Teil muss Jesus in dieser Zeit nur wiederholen, was er vorher gelehrt hat, aber sicher nicht voll verstanden wurde. Ein Beispiel finden wir in Johannes 7, Verse 37-39.[2]

 

Teilnehmer 9: Ich lese: „37 Aber am letzten, dem höchsten Tag des Festes trat Jesus auf und rief: Wen da dürstet, der komme zu mir und trinke! 38 Wer an mich glaubt, von dessen Leib werden, wie die Schrift sagt, Ströme lebendigen Wassers fließen. 39 Das sagte er aber von dem Geist, den die empfangen sollten, die an ihn glaubten; denn der Geist war noch nicht da; denn Jesus war noch nicht verherrlicht.“

 

Teilnehmer 10: Vers 39 klingt in der Tat so, als ob auch Johannes erst später begriffen hat, was mit dem Wasser bzw. den Strömen von Wasser gemeint war. Die Norwegische Studienbibel schreibt dazu: „Johannes deutete die Worte Jesu so, dass es sich um die Fülle des Heiligen handelte. Der Heilige Geist war schon immer da, aber nicht in der Form, wie es in der Schrift vorhergesagt war. Bald sollte die Verheißung der Ausgießung des Heiligen Geistes "auf alles Fleisch" in Erfüllung gehen.“[3]

 

Teilnehmer 11: Um was für ein Fest geht es eigentlich in Vers 37?

 



[1] Vgl. 3. Mose 23, 15-21.

[2] Darauf machte Hans Steinbakke am 9. Mai 2020 per email aufmerksam.

[3] Übersetzung von Hans Steinbakke. Natürlich war der Geist Gottes schon immer da. Aber jetzt geht es darum, dass Gott ihn in die Menschen einpflanzt. Um Missverständnissen vorzubeugen: Der heilige Geist war sicher nicht als 3. Person in einem trinitarischen Gott da. Eine solche Person könnte wohl kaum „ausgegossen“ werden.

 

 

 

 

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Titelfoto: Jamie Nakamura, pixabay.

 

Teilnehmer 12: Es geht nach Vers 2 in Johannes 7 um das Laubhüttenfest. In Vers 1 wird schon deutlich, dass er bereits in Judäa verfolgt wurde. Deswegen entspinnt sich ein Wortgefecht mit seinen Halbbrüdern, das in den Versen 3-8 geschildert wird. Die Verfolgung dürfte ein Indiz dafür sein, dass es um das Laubhüttenfest geht, dem dann 6 oder 7 Monate später das Passafest folgt, vor dessen Beginn er verhaftet und gekreuzigt wurde.[1]

 

Teilnehmer 1: Der entscheidende Punkt ist: Wer den heiligen Geist trinkt, also in sich aufnimmt, indem er dürstet nach Gott und an Jesus Christus glaubt, von dessen Leibe werden Ströme lebendigen Wassers fließen. Dessen Leben bringt Leben in diese Welt. Jesaja hatte das so ausgedrückt: „11 Und der HERR wird dich immerdar führen und dich sättigen in der Dürre und dein Gebein stärken. Und du wirst sein wie ein bewässerter Garten und wie eine Wasserquelle, der es nie an Wasser fehlt. 12 Und es soll durch dich wieder aufgebaut werden, was lange wüst gelegen hat, und du wirst wieder aufrichten, was vorzeiten gegründet ward; und du sollst heißen: »Der die Lücken zumauert und die Wege ausbessert, dass man da wohnen könne«.[2]

 

Teilnehmer 2: Die Norwegische Studienbibel kommentiert: „Menschen, die erleben, wie ihre Bedürfnisse durch Jesus gestillt werden, werden selber zu Kanälen geistlicher Erneuerung.“

 

Teilnehmer 3: Und den Begriff der geistlichen Erneuerung sollten wir nicht zu eng fassen. Von dessen Leibe werden Ströme lebendigen Wassers fließen: Bedürfnisse werden gestillt, Heilungen, Zeichen und Wunder werden geschehen, Erkenntnis und Weisheit fließen, böse Geister werden identifiziert und unwirksam gemacht, Menschen und Völker werden gesunden, „Wohnlichkeit“ in den Nationen wird hergestellt. Und durch all das kommt Jesus zu Ehren als HErr der Herren und König der Könige. Denn es geschieht in Seinem Namen.

 

Teilnehmer 4: Und in Seinem Geist und dem Geist des Vaters. Sein Reich ist nicht von dieser Welt, sondern es ist das Reich der Fußwaschung und des gemeinsamen Abendmahls. Es ist das Reich, das Jesaja so beschreibt: „Wenn du in deiner Mitte niemand unterjochst und nicht mit Fingern zeigst und nicht übel redest, 10 sondern den Hungrigen dein Herz finden lässt und den Elenden sättigst, dann wird dein Licht in der Finsternis aufgehen, und dein Dunkel wird sein wie der Mittag.“[3]

Teilnehmer 5: Jetzt aber zu der Voraussetzung der Ausgießung des heiligen Geistes Gottes, Jesu Himmelfahrt.

 

 


[1] Das Laubhüttenfest findet in der Terminologie der Thora im siebten Monat statt, das Passafest im ersten. Das Jahr hat 12 und manchmal 13 Mondmonate. Hinweis von Georg Schmid.

[2] Jesaja 58.

[3] Jesaja 58, 9b-10.