Glück 1.6: Das Glück für Griechenland, das Glück für Athen - Apg. 17, 16-34

Teilnehmer 1: In der Apostelgeschichte geht es darum, den Zuspruch Jesu in Kapitel 1, Vers 8, zu erfüllen.[1] Ich lese die Verse 6-8: „6 Die nun zusammengekommen waren, fragten ihn und sprachen: Herr, wirst du in dieser Zeit wieder aufrichten das Reich für Israel? 7 Er sprach aber zu ihnen: Es gebührt euch nicht, Zeit oder Stunde zu wissen, die der Vater in seiner Macht bestimmt hat; 8 aber ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen, der auf euch kommen wird, und werdet meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samarien und bis an das Ende der Erde.“

 

Teilnehmer 2: Das bestimmt die Richtung auch in Kapitel 17, Verse 16-34. Hier geht es um das Zeugnis des Apostels Paulus in Athen: „16 Als aber Paulus in Athen auf sie[2] wartete, ergrimmte[3] sein Geist in ihm, da er die Stadt voller Götzenbilder sah. 17 Und er redete zu den Juden und den Gottesfürchtigen in der Synagoge und täglich auf dem Markt zu denen, die sich einfanden. 18 Einige Philosophen aber, Epikureer und Stoiker, stritten mit ihm. Und einige von ihnen sprachen: Was will dieser Schwätzer sagen? Andere aber: Es sieht aus, als wolle er fremde Götter verkündigen. Denn er verkündigte das Evangelium von Jesus und von der Auferstehung.

 

Teilnehmer 3: Das ist die Frohe Botschaft von Jesus, der uns und allen Menschen ermöglicht, Glück und Unsterblichkeit im Reich der Himmel, wie es Matthäus sagt, oder im Reich Gottes, wie es Lukas sagt, zu erlangen.

 

Teilnehmer 4: Das scheinen die Athener nicht so schnell zu begreifen, es ist ja auch „unglaublich“: „19 Sie nahmen ihn aber mit und führten ihn auf den Areopag und sprachen: Können wir erfahren, was das für eine neue Lehre ist, die du lehrst? 20 Denn du bringst etwas Neues vor unsere Ohren; nun wollen wir gerne wissen, was das ist. 21 Alle Athener nämlich, auch die Fremden, die bei ihnen wohnten, hatten nichts anderes im Sinn, als etwas Neues zu sagen oder zu hören.

 

Teilnehmer 5: Diese Neugierde ist eine gute Voraussetzung, das Evangelium „an den Mann“ zu bringen: „22 Paulus aber stand mitten auf dem Areopag und sprach: Ihr Männer von Athen, ich sehe, dass ihr die Götter in allen Stücken sehr verehrt. 23 Denn ich bin umhergegangen und habe eure Heiligtümer angesehen und fand einen Altar, auf dem stand geschrieben: Dem unbekannten Gott. Nun verkündige ich euch, was ihr unwissend verehrt.“

 

Teilnehmer 6: Das ist ja ein geschickter Einstieg, der jede Konfrontation vermeidet – vor allem den Angriff auf die Götter Athens. „Fremde Götter zu verkündigen“, endete in früheren Jahrhunderten in Athen schon mal mit dem Schierlingsbecher[4] und die schweren Auseinandersetzungen des antiken Römischen Reiches mit dem Christentum bis zu der Zeit Konstantins des Großen sind bekannt.

 

Teilnehmer 7: Doch trotz des geschickten Einstiegs wird schnell klar, dass das, was Paulus zu sagen hat, der griechischen Frömmigkeit und vielleicht auch der römischen Staatsräson ziemlich entgegen gesetzt sein könnte: „24 Gott, der die Welt gemacht hat und alles, was darinnen ist, er, der Herr des Himmels und der Erde, wohnt nicht in Tempeln, die mit Händen gemacht sind.“ Das könnte denn doch als ein Angriff auf die vielen Tempel in der Stadt verstanden werden.

 

Teilnehmer 1: Nur bedingt, denn in den klassischen 12 Gottheiten der Griechen und Römer kommt der Schöpfergott erstaunlicherweise gar nicht oder kaum vor. Insofern macht es hohen Sinn, dass Paulus den „unbekannten Gott“ als den Schöpfergott vorstellt, der nicht in Tempeln wohnt, die mit Händen gemacht sind.

 

Teilnehmer 8: Und der nächste Satz könnte auch uns und unsere „Gottesdienste“ betreffen: „25 Auch lässt er sich nicht von Menschenhänden dienen wie einer, der etwas nötig hätte, da er doch selber jedermann Leben und Odem und alles gibt.“ In Vers 27 geht es stattdessen um „ihn fühlen und finden“.

 

Teilnehmer 9: Aber in dem Vers dazwischen, in Vers 26, geht es noch um etwas ganz anderes. Da steht nämlich „26 Und er hat aus einem Menschen das ganze Menschengeschlecht gemacht, damit sie auf dem ganzen Erdboden wohnen, und er hat festgesetzt, wie lange sie bestehen und in welchen Grenzen sie wohnen sollen,“. Das geht doch klar gegen die ganze Flüchtlingspolitik. Jedes Volk soll gefälligst in seinen Grenzen wohnen bleiben.

 

Teilnehmer 10: Hm. Hier ist aber gar nicht von Völkern die Rede und auch nicht von nationalen Grenzen.

 

Teilnehmer 11: Das ist die Lutherfassung. Im griechischen Text ist sehr wohl davon die Rede, dass Gott jedem Volk Zeiten und Grenzen bestimmt hat: εποιησεν τε εξ ενος αιματος παν εθνος ανθρωπων κατοικειν επι παν το προσωπον της γης ορισας προτεταγμενους καιρους και τας οροθεσιας της κατοικιας αυτων.

 

Teilnehmer 12: Und wie übersetzt das die Interlinear?

 

Teilnehmer 1: „und er hat gemacht, (dass) von einem einzigen (abstammend), jedes Volk (der) Menschen wohnt auf (der) ganzen Oberfläche der Erde, bestimmt habend festgelegte Zeiten und die festen Grenzen - ihres Wohnsitzes,“

 

Teilnehmer 12: An dieser Stelle wäre es aber doch ganz schön, das untereinander zu sehen, damit man schneller erkennt, welches griechische Wort mit welchem deutschen Wort übersetzt wird.

 

Teilnehmer 11: Dann versuchen wir es mal mit einem Scan aus der Interlinear.[5]

 

Teilnehmer 2: Bevor wir uns darin vertiefen, möchte ich doch  darauf hinweisen, dass Vers 26 seinen Sinn durch Vers 27 erhält, der den Zweck der durch Gott für jedes Volk festgesetzten Zeiten und Grenzen feststellt: „27 dass sie Gott suchen sollen, ob sie ihn wohl fühlen und finden könnten; und fürwahr, er ist nicht ferne von einem jeden unter uns.“

 

Teilnehmer 3: Du meinst, Gott hat jedem Volk Raum und Zeit gegeben, ihn, Gott, zu fühlen und zu finden?

 

Teilnehmer 2: Ja, genau. Jetzt, zur Zeit der Reise des Paulus nach Mazedonien und nach Griechenland, sind die Griechen dran, in gesicherten Grenzen unter römischer Herrschaft und damit ohne Schierlingsbecher mit dem wahren, dem bisher (weitgehend) unbekannten Schöpfer-Gott auf „Tuchfühlung“ zu gehen, also ihm nahe zu kommen.

 

Teilnehmer 12: Das finde ich interessant. Vor der „Weltherrschaft“ der Römer hatten die Griechen diese für kurze Zeit unter Alexander dem Großen inne – und in gewisser Weise auch noch unter den Diadochen. Indem sie weit über ihre eigenen Grenzen hinaus griffen, versuchten sie sicherlich nicht, den Schöpfergott „zu fühlen und zu finden“. Doch jetzt ist die Zeit gekommen.[6]

 

Teilnehmer 11: Manche Bibelübersetzungen nehmen in Vers 26 Bezug auf 5. Mose 32, Vers 8. Dazu gehört auch das Konkordante Neue Testament von Adolf Knoch.[7]

 

Teilnehmer 10: Was steht denn da?

 

Teilnehmer 11: „8 Als der Höchste den Nationen das Erbe austeilte, als er die Menschenkinder voneinander schied, da legte er fest die Grenzen der Völker nach der Zahl der Söhne Israel (LXX – die Septuaginta, die griechische Übersetzung des Alten Testaments -  und die alte lateinische Übersetzung lesen: nach der Zahl der Engel Gottes). 9 Denn der Anteil des HERRN ist sein Volk, Jakob das Maß ( wörtlich: die Meßschnur ) seines Erbteils.“

 

Teilnehmer 9:  Gehen wir mal von der Variante aus, dass Gott die Grenzen der Völker nach der Zahl der Söhne Israel festlegte, und sehen wir es im Zusammenhang mit Vers 9. Dann geht es in 5. Mose 32 wohl vor allem darum, dass Gott für Israel ein Land reservierte, aus dem sich andere Völker herauszuhalten hatten.

 



[1] Vgl. zu Apostelgeschichte 1 im Einzelnen „Auferstehung 7“.

[2] Auf Silas und Timotheus – vgl. Vers 15.

[3] Interlinear: wurde sein Geist erregt.

[4] Wie zum Beispiel dem Artikel „Sokrates zum Tode verurteilt“  von www.history.de entnommen werden kann, wurde Sokrates ca. 450 Jahre bevor Paulus auf dem Areopag erschien und als Athen noch nicht unter römischer Herrschaft stand, aus drei Gründen zum Tode verurteilt und hingerichtet:

- Ablehnung der vom Staat anerkannten Götter,

- Einführung neuer Gottheiten,

- Verderber der Jugend.

Zu letzterem Aspekt vgl. z.B. Joel W. Hemphil, Ehre sei Gott in der Höhe, Trumpet Call Books, Joelton, Tennessee, S. 312-333.

Die griechische Götterwelt wird zur großen Teilen in der römischen Götterwelt abgebildet. Vgl. dazu den Artikel „Die antiken Göttinnen und Götter und ihre Wirkungsbereiche“ auf  www.schule-bw.de (Landesbildungsserver Baden-Württemberg).

[5] Siehe Abbildung.

[6] Auf den Gegensatz zwischen Imperialismus und Liebe zum Schöpfergott wies Aha hin.

[7] Den Text brachte Georg Schmid ein: „26 Er hat auch bewirkt, [daß] jede Nation [der] Menschen von einem [einzigen her] auf [dem] gesamten Angesicht der Erde wohnt. [Er] hat [für] sie zugeordnete Fristen und Wohngrenzen festgesetzt, 5.Mo 32:8; 27 [damit sie] Gott suchen [sollten], ob sie wohl doch [nach] Ihm tasten und [Ihn] finden möchten, obwohl [Er] zwar nicht fern von jedem einzelnen [unter] uns ist; 28 denn in Ihm leben wir und bewegen uns und sind wir, wie auch einige von euren Dichtern gesagt haben: Denn [Seines] Geschlechts sind auch wir! 29 [Wenn wir] nun [zu] Gottes Geschlecht gehören, sollten wir nicht meinen, die Gottheit gleiche [dem] Gold oder Silber oder Stein, [von] mensch[licher] Kunst und Überlegung geprägt. Jes 40:18; 30 Gott [hat] nun zwar über die Zeiten der Unkenntnis [hinweg]gesehen; [doch] nun[mehr] weist Er alle Menschen überall an, umzusinnen, Lk 24:47; 31 weil Er [einen] Tag gesetzt hat, an dem Er künftig die Wohnerde in Gerechtigkeit durch [den] Mann richten wird, den Er ausersehen hat, [so den] Glauben allen [dar]bietend, [indem Er] Ihn von [den] Toten auferstehen ließ." Apg 10:42;

 

Apostelgeschichte 17, Verse 25-27, Interlinear Griechisch-Deutsch.

Teilnehmer 8: Hm. Wie in dem ganzen Kapitel dargelegt wird, ist dies natürlich an eine Bedingung für Israel gebunden: die Treue zu Jahwe. Als sie nicht treu waren, konnten sie nicht mehr in ihren Grenzen leben, sondern mussten in die babylonische Gefangenschaft. Als sie sogar den Gesalbten Jahwes, Jesus Christus, verwarfen, mussten sie für rund 2000 Jahre in die Zerstreuung und fern von ihrem Land und von Jerusalem leben.

 

Teilnehmer 7: Vielleicht nicht ganz so Verheerendes ist auch von anderen Nationen zu berichten: Als Deutschland sich von Jahwe abwandte und der Weltherrschaft nachstrebte, verlor es ein Drittel seines Territoriums. Millionen Tote und den Millionen von Verwundeten und anderswie Geschädigten waren zu beklagen.

 

Teilnehmer 6: Millionen Tote waren auch in Russland zu beklagen, als es sich dem Atheismus verschrieb. China erlebte u.a. die Katastrophe der Kulturrevolution. Und seine atheistische Geschichte ist noch nicht zu Ende. Japans Streben nach Herrschaft über andere Völker fand ein Ende, als über zweien seiner Städte Atombomben gezündet wurden.

 

Teilnehmer 5: Du meine Güte. Ich wollte doch nur mit Vers 26 unterstreichen, dass Grenzen geschützt und gewahrt werden müssen und man nicht illegale Einwanderer als Flüchtlinge bezeichnen muss. Jahwe ist nicht gegen Grenzen, im Gegenteil. Das lesen wir auch in Sprüche 15, Vers 25: „25 Der HERR wird das Haus der Hoffärtigen einreißen und die Grenze der Witwe schützen.“

 

Teilnehmer 11: Nun, hier geht es nicht um nationale Grenzen, sondern um den Schutz des Privateigentums von gesellschaftlich Schwachen. Aber den Israeliten wird klar gemacht, dass Jahwe selbst das Haus der Arroganten einreißen wird – wie die Grenzen der Völker, die andere unterjochen wollen, anstatt Jahwe zu suchen und zu fühlen. Im übrigen sind wir alle der Meinung, dass unsere nationalen Grenzen auch gegenüber illegalen Einwanderern geschützt werden müssen. Das ist aber sicher nicht das Thema von Paulus in Athen.

 

Teilnehmer 4: Zurück zur Rede des Paulus. Er gibt noch einen Hinweis von Paulus, der über den „unbekannten Gott“ hinaus an das Gedankengut der Athener anknüpft: 28 Denn in ihm leben, weben und sind wir; wie auch einige Dichter bei euch gesagt haben:[1] Wir sind seines Geschlechts.

 

Teilnehmer 5: Damit ist der Hinweis gegeben, dass wir mit Gott so reden können, wie wir miteinander reden, und sich doch die Menschen nicht mit stummen Götzen abgeben müssen: „29 Da wir nun göttlichen Geschlechts sind, sollen wir nicht meinen, die Gottheit sei gleich den goldenen, silbernen und steinernen Bildern, durch menschliche Kunst und Gedanken gemacht.“

 

Teilnehmer 6: Aha. Die entscheidende Gottheit, der bisher unbekannte Schöpfergott, ist nicht von Menschen gemacht oder ersonnen. Sich dem zuzuwenden, wäre in der Tat eine Wendung um 180 Grad. Aber genau dazu fordert Paulus auf: „30 Zwar hat Gott über die Zeit der Unwissenheit hinweggesehen; nun aber gebietet er den Menschen, dass alle an allen Enden Buße tun.“ Jedes Volk in seinen Grenzen – jetzt!

 

Teilnehmer 7: In der Tat – Paulus macht klar, dass es für diese Umkehr höchste Zeit wird: „31 Denn er hat einen Tag festgesetzt, an dem er richten will den Erdkreis mit Gerechtigkeit durch einen Mann, den er dazu bestimmt hat,“

 

Teilnehmer 8: Hier wird wiederum ganz klar, dass Gott einen Menschen, den Mann Jesus Christus, dazu bestimmt hat, den Erdkreis mit Gerechtigkeit zu richten.

 

Teilnehmer 9: Und dass vor diesem Mann nur derjenige als gerecht bestehen kann, der glaubt, dass er durch das Blut dieses Mannes gerecht geworden ist: „und hat jedermann den Glauben angeboten, indem er ihn von den Toten auferweckt hat.“

 

Teilnehmer 10: Die Auferstehung von den Toten, das Glück, Unsterblichkeit zu erlangen, ist das Zentrum des ganzen Evangeliums, das allerdings die Geister scheidet: „32 Als sie von der Auferstehung der Toten hörten, begannen die einen zu spotten; die andern aber sprachen: Wir wollen dich darüber ein andermal weiterhören.“

 

Teilnehmer 11: Das akzeptiert Paulus: „33 So ging Paulus weg aus ihrer Mitte.“

 

Teilnehmer 12: Man muss wissen, wann es genug ist, um ein andermal das Evangelium weiter darzulegen. So scheint es Paulus hier mit Erfolg getan zu haben: „34 Einige Männer aber schlossen sich ihm an und wurden gläubig; unter ihnen war auch Dionysius, einer aus dem Rat, und eine Frau mit Namen Damaris und andere mit ihnen.

 

Teilnehmer 1: Lasst mich zusammenfassen: Paulus setzt da an, wo die Athener selber eine Lücke in ihrem Götterglauben sehen: Dem unbekannten Gott. Den stellt er ihnen vor. Da mögen die Griechen denken: Aber wir hier in Griechenland haben unsere griechischen Götter – und die Römer haben sie übernommen. Da sagt Paulus ihnen: Das ist ok. Bis jetzt, bis zu dieser festgesetzten Zeit. Und es ist schön und richtig, dass Ihr in den Grenzen von Griechenland Eure Götter hattet – und sie sogar nach Rom exportiert habt. Jetzt aber sind alle Völker, und so auch ihr, aufgefordert, umzudenken und umzukehren. Der unbekannte Gott ist der Schöpfergott. Er hat alles in der Hand. Und er ist für alle da. Sich ihm zuzuwenden heißt, vor dem Tag des Gerichts gerettet zu werden.[2]

 

Teilnehmer 2: Dieser Tag des Gerichts ist möglicherweise vor allem ein Tag des Selbstgerichts entsprechend dem, wozu man sich in diesem Leben entschieden hat.

 

Teilnehmer 3: Vor dem Tag des Gerichts gerettet zu werden, heißt ja aber vor allen Dingen, jetzt in eine lebendige Beziehung zu dem Gott aller Gnade einzutreten und zu dem HErrn Jesus von Nazareth, indem wie er den Geist Gottes, also den heiligen Geist, bekommen und mit allen Heiligen den Tempel Gottes bilden. Das werden wir in unseren Dialogen zu Pfingsten detaillierter erörtern.

 

Teilnehmer 4: Und schließlich werden wir mit Jesus die Welt regieren, wenn er zurück kommt und das Friedensreich mit der Hauptstadt Jerusalem errichtet. Das werden wir in unseren Dialogen zu Advent weiter vertiefen.

 

Teilnehmer 5: Aber ein paar Grundzüge des Reiches Gottes wollen wir schon im nächsten Abschnitt unseres Dialogs zum Grenzübertritt ansprechen.

 

 


[1] Georg Schmid hat zu Apg. 17, 26-29, den Text der Elberfelder eingebracht, die zu Vers 28 den Hinweis auf den griechischen Dichter Aratus und den stoischen Philosophen Kleanthes gibt: „26 Und er hat aus einem (mit mehreren alten Handschriften: aus einem Blute) jede Nation der Menschen ( oder: das ganze Menschengeschlecht ) gemacht, dass sie auf dem ganzen Erdboden wohnen, wobei er festgesetzte Zeiten und die Grenzen ihrer Wohnung bestimmt hat, 27 dass sie Gott suchen, ob sie ihn vielleicht tastend fühlen und finden möchten, obwohl er ja ( oder: der ja wirklich ) nicht fern ist von jedem von uns. 28 Denn in ihm leben wir und bewegen uns und sind wir, wie auch einige eurer Dichter (Gemeint ist wahrscheinlich hauptsächlich der griechische Dichter Aratus; er lebte im 3. Jh. v. Chr. in Zilizien, also in des Paulus Heimat. Der Satz findet sich auch bei dem stoischen Philosophen Kleanthes.) gesagt haben: Denn wir sind auch sein Geschlecht. 29 Da wir nun Gottes Geschlecht sind, sollen wir nicht meinen, dass das Göttliche dem Gold und Silber oder Stein, einem Gebilde der Kunst und der Erfindung des Menschen, gleich sei.       

[2] Diese Zusammenfassung gab Oliver Wurl.

 

Titelbild: Das Foto von Dr. Hilmar Kaht zeigt die von einer reichen Griechin gestiftete moderne Gedenkwand an der Stadtmauer des mit dem biblischen Beröa (Apg. 17,11) identischen Veria oder Veroia. Paulus soll dort in der Synagoge und an der Stadtmauer gepredigt haben. Dabei soll er auf drei Steinstufen gestanden haben, die noch heute gezeigt werden und auch auf dem Mosaik abgebildet sind (auf dem Titelbild nur andeutungsweise zu sehen; siehe aber untenstehendes Foto mit dem Ausschnitt von der Stadtmauer). Die Beröer nahmen Paulus' Lehre unvoreingenommen an. Aber auch dort verfolgten ihn die Juden aus Thessaloniki, so dass Paulus vor ihnen über das Meer nach Athen flüchten mußte.