Glücksfaktor Nr. 7: Sohn Gottes genannt werden

Teilnehmer 1: Wenn Jesus schon unser Glück an den Anfang seiner Bergpredigt stellt, sollten wir nicht müde werden, das Bündel der Glücksfaktoren immer wieder zu wiederholen: Himmelreich, Trost, Erdreich, Gerechtigkeit, Barmherzigkeit, Gott sehen – sechs haben wir bisher behandelt.  Jetzt kommt Nr. 7: Gottes Kinder heißen. Von anderen so genannt werden.

 

Teilnehmer 2: Auch das ist aber an eine Bedingung geknüpft, nämlich Friedensstifter zu sein oder nach Luther 1984 friedfertig zu sein.

 

Teilnehmer 3: Da sehe ich ja schon wieder gewisse Bedeutungsunterschiede im Text. Lesen wir doch bitte, was da steht, und zwar möglichst auch eine sich eng an den griechischen Text anlehnende Übersetzung.

 

Teilnehmer 4: Bei Luther heißt es in der Fassung 2017 so: „9 Selig sind, die Frieden stiften; denn sie werden Gottes Kinder heißen.“

 

Teilnehmer 5: Oh. Da hat sich der Unterschied zu anderen Übersetzungen ja schon erledigt. In der Anmerkung zu Matthäus 5,9 heißt es in der Lutherbibel 2017: „Luther übersetzte „die Friedfertigen“, und erklärte: „nämlich, die den Frieden machen“.

 

Teilnehmer 6: Gut so. Trotzdem hätte ich gerne den griechischen Wortlaut.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Titelbild: Ausschnitt aus der Gedenktafel Birger Forell, Birger-Forell-Platz, Berlin-Wilmersdorf,fotgrafiert von OTFW, Berlin. Birger Forell gehört erkennbar zu den Friedensstifern.

Teilnehmer 7: Hier ist er: 9μακαριοι οι ειρηνοποιοι οτι αυτοι υιοι θεου κληθησονται.[1] Und die wörtliche Übersetzung dazu: 9 Selig (Überglücklich) die Friedensstifter; denn sie Söhne Gottes werden genannt werden.[2]

Teilnehmer 8: Na, ich muss sagen, ob ich ein Kind Gottes genannt werden will, da bin ich mir nicht so sicher. Das klingt so naiv. Aber Sohn Gottes, das ist schon ziemlich respektabel.

Teilnehmer 9: Zumal, wenn man bedenkt, dass das unabhängig davon gilt, ob man nun Mann oder Frau ist. Aber meinetwegen natürlich auch Tochter Gottes – viel respektvoller nach meinem Geschmack als „Kind Gottes“. Obwohl wir ja auch manchmal wie die kleinen Kinder sein dürfen, die einfach auf die Versorgung Gottes vertrauen.

Teilnehmer 10: Aber nicht ohne sich, wenn sie denn erwachsen sind, mündig in die göttliche Arbeitsteilung einzuschalten nach dem Motto: I do my best God gives the rest.

Teilnehmer 11: Ich kann bestätigen, dass es glücklich macht, wenn man „Sohn Gottes“ genannt wird, weil man Frieden gestiftet hat, und infolgedessen als Sohn Gottes in Anspruch genommen wird, um weiter Frieden zu stiften.[3]

Teilnehmer 1: Interessanterweise ist in anderen Zusammenhängen durchaus von „Kindern“ Gottes die Rede, zum Beispiel in den folgenden Versen, die wir im Zusammenhang mit „Gott schauen“ gelesen haben: 1 Seht, welch eine Liebe hat uns der Vater erwiesen, dass wir Gottes Kinder[4] heißen sollen – und wir sind es auch! Darum erkennt uns die Welt nicht; denn sie hat ihn nicht erkannt. 2 Meine Lieben, wir sind schon Gottes Kinder[5]; es ist aber noch nicht offenbar geworden, was wir sein werden. Wir wissen: Wenn es offenbar wird, werden wir ihm gleich sein; denn wir werden ihn sehen, wie er ist. 3 Und jeder, der solche Hoffnung auf ihn hat, der reinigt sich, wie auch jener rein ist.“[6]

 



[1] Zitiert nach Bibel.com

[2] Zitiert nach Bibel-Team. Klammerausdruck hinzugefügt.

[3] Das bezeugte Georg Schmid.

[4] Griechisch: τεκνα.

[5] Griechisch: τεκνα.

[6] 1. Johannes 3, 1-3.