Leiden 2.10: Jesus und der Verleugner

Teilnehmer 9: In Johannes 13 greift Petrus das Wort Jesu auf, dass er nicht hinkommen kann, wo Jesus hin geht: „36Spricht Simon Petrus zu ihm: Herr, wo gehst du hin? Jesus antwortete ihm: Wo ich hingehe, kannst du mir diesmal nicht folgen; aber du wirst mir später folgen. 37Petrus spricht zu ihm: Herr, warum kann ich dir diesmal nicht folgen? Ich will mein Leben für dich lassen.“

 

Teilnehmer 4: Na, das zeigt doch, dass es um den Kreuzestod geht.

 

Teilnehmer 5: Mag sein. Aber der läge im Bereich des Möglichen. Allerdings geht Jesus auf den Treueschwur von Petrus ein: 38Jesus antwortete ihm: Du willst dein Leben für mich lassen? Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Der Hahn wird nicht krähen, bis du mich dreimal verleugnet hast.“

 

Teilnehmer 10: Für heute sollten wir an dieser Stelle, dem Ende von Kapitel 13 des Johannes-Evangeliums, unsere Vergegenwärtigung der ungeheuer dichten Folge von Ereignissen dieses zweiten Tages vor der Kreuzigung abbrechen und die Betrachtung der folgenden Texte in Johannes 14-17 bei passender Gelegenheit aufnehmen.

 

Teilnehmer 1: Nur eine kurze Zusammenfassung unter Einbeziehung der gerade genannten Kapitel: Dieses Abendessen erhielt seine außergewöhnliche Bedeutung in der Tat nicht als Passamahl, sondern dadurch, dass Jesus kurz vorher erkannte, dass es sein letztes gemeinsames Mahl mit seinen Jüngern vor seinem Tode war. Mit der Fußwaschung prägte er ihnen die Bedeutung des Dienens untereinander ein. Zur Stärkung ihrer Gemeinschaft in Seinem Geist setzte er das Abendmahl ein. Er sprach über den Verrat – den Eintritt in seine höchste Bestimmung. Er versprach den heiligen Geist und er legte sein „Vermächtnis“ in eindringlichen Worten an die Jünger und in dem sogenannten hohepriesterlichen Gebet nieder.

 

Teilnehmer 11: Ja, welch ein Drama. An diesem Tag wird Jesus klar, dass er das Passa nicht mehr feiern wird. Er wird vorher sterben, gekreuzigt oder genauer: angepfählt.

 

Teilnehmer 12: Die Kreuzigung wird der Schlusspunkt des Leidens sein. Doch der Leidensweg, den niemals vorher und nachher ein anderer Mensch in dieser Weise durchschritten hat, beginnt noch an diesem Abend.

 

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Titelbild: Hahn. Foto: H.H., Zingst, 4. Mai 2019.