Glück 2.5: Trost in Angst und NoT

Teilnehmer 8: Ich möchte darauf zurückkommen, dass wir Trost nicht nur in Trauer und Ohnmacht, sondern auch in Angst und Entsetzen brauchen.

 

Teilnehmer 12: Dafür ein Beispiel, als sich Paulus in Asien eine religiös verbrämte Interessenvertretung entgegenstellte, beschrieben in Apostelgeschichte 19, 23-34: „23Es erhob sich aber um diese Zeit eine nicht geringe Unruhe über den neuen Weg. 24Denn einer mit Namen Demetrius, ein Goldschmied, machte silberne Tempel der Diana und verschaffte denen vom Handwerk nicht geringen Gewinn. 25Diese und die Zuarbeiter dieses Handwerks versammelte er und sprach: Liebe Männer, ihr wisst, dass wir großen Gewinn von diesem Gewerbe haben; 26und ihr seht und hört, dass nicht allein in Ephesus, sondern auch fast in der ganzen Provinz Asien dieser Paulus viel Volk abspenstig macht, überredet und spricht: Was mit Händen gemacht ist, das sind keine Götter. 27Aber es droht nicht nur unser Gewerbe in Verruf zu geraten, sondern auch der Tempel der großen Göttin Diana wird für nichts geachtet werden und zudem wird ihre göttliche Majestät untergehen, der doch die ganze Provinz Asien und der Weltkreis Verehrung erweist.“

 

Teilnehmer 1: Das ist eine geschickte Rede, die wirtschaftliche Interessen mit der Frage der Religion verknüpft. Das setzt enorme Energie frei: „28Als sie das hörten, wurden sie von Zorn erfüllt und schrien: Groß ist die Diana der Epheser! 29Und die ganze Stadt wurde voll Getümmel; sie stürmten einmütig zum Theater und ergriffen Gajus und Aristarch aus Mazedonien, die Gefährten des Paulus.“

 

 

 

Titelfoto: Pixabay.

 

Teilnehmer 2: Jetzt wird es gefährlich und Paulus will seinen Gefährten zu Hilfe eilen. Doch das hätte den Aufruhr nur noch schlimmer gemacht: „30Als aber Paulus unter das Volk gehen wollte, ließen's ihm die Jünger nicht zu. 31Auch einige der Oberen der Provinz Asien, die ihm freundlich gesinnt waren, sandten zu ihm und ermahnten ihn, sich nicht zum Theater zu begeben. 32Dort schrien die einen dies, die andern das, und die Versammlung war in Verwirrung, und die meisten wussten nicht, warum sie zusammengekommen waren. 33Einige aber aus der Menge unterrichteten den Alexander, den die Juden vorschickten. Alexander aber winkte mit der Hand und wollte sich vor dem Volk verantworten. 34Als sie aber innewurden, dass er ein Jude war, schrie alles wie aus einem Munde fast zwei Stunden lang: Groß ist die Diana der Epheser!“

 

Teilnehmer 1: Es könnte uns traurig machen, dass die Adressaten des Evangeliums sich gar nicht retten lassen, sondern sich eher bedroht fühlen und allerlei Vorwände suchen, uns auch noch in Bedrängnis zu bringen. Aber Paulus und seine Gefährten wurden gerettet und konnten ihr Werk fortsetzen. Nichts kann uns trennen von der Liebe Gottes, der hier ein paar Brüder und Freunde in Bewegung setzte, um zur Weisheit zu raten.

 

Teilnehmer 2: Paulus erscheint hier unerschrocken. Aber für die Gläubigen in Ephesus muss das Ganze ein Riesenschock gewesen sein – einschließlich der Frage: Sieht Erlösung so aus, dass wir uns den Mob auf den Hals ziehen? Das musste doch Angst auslösen.

 

Teilnehmer 3: Ja, sie brauchten Trost. Apostelgeschichte 20,1: „1Als nun das Getümmel aufgehört hatte, rief Paulus die Jünger zu sich und tröstete[1] sie, nahm Abschied und brach auf, um nach Mazedonien zu reisen.“

 


[1] Parakalesas – von παρακαλεω.