Leiden 5.7: Verherrlichung durch Auftragserfüllung und die Manifestation Gottes

Teilnehmer 12: Ich fahre jetzt fort mit Johannes 12, Vers 28: Vater, verherrliche deinen Namen!“

 

Teilnehmer 1: Ich verstehe nicht. Welcher Name des Vaters soll verherrlicht werden? Und wie, wann und wo?[1]

 

Teilnehmer 2: Den Namen des Vaters finden wir in 2. Mose 3,14:  „Ich bin - der ewig Gegenwärtige“.[2] Und zu diesem Namen finden wir viele Zusätze wie „Ich bin – dein Arzt.“ Wo Gott sich als der in Jesus Gegenwärtige oder der in uns Gegenwärtige erweist, in dem zum Beispiel Heilungen im Namen Jesu geschehen, ist er gegenwärtig. Gegenwärtig ist Gott auch in der Auferstehung Jesu Christi – und auch in seinem Gehorsam bis zum Tode, ja, zum Tode am Kreuz, um uns zu erlösen.

 

Teilnehmer 1: Oh ja, ich verstehe. Gerade kommt es mir wieder zu Bewusstsein: Der Name drückt im orientalischen Verständnis und insbesondere bei Gott, der sich mit seinem eigenen Namen vorstellt, das Wesen der ganzen Person aus. Und bei Gott eben seine immerwährende Beziehung zu den Menschen.[3]

 

Teilnehmer 3: Verherrlichen ist gleich ehren. Gott gibt seinem Namen alle Ehre, indem er Jesus stärkt, den Kelch zu trinken. Gott wurde auch gelobt, wenn Jesus Wunder tat. Das lesen wir zum Beispiel in Lukas 18, 43: „Und sogleich wurde er sehend und folgte ihm nach und pries Gott. Und alles Volk, das es sah, lobte Gott.“

 

Teilnehmer 6: Und nachdem Jesus den Gichtbrüchigen geheilt hatte, heißt es in Matthäus 9, Vers 8: „Als das Volk das sah, fürchtete es sich und pries Gott, der solche Macht den Menschen gegeben hat.“[4]

 

Teilnehmer 7: In der Tat wird hier wieder deutlich, dass sich Gott verherrlicht, indem er den Menschen, hier dem Menschen Jesus Christus, die Macht gibt, zu heilen. Gott verherrlicht sich in wohltuenden Beziehungen zu den Menschen.

 

Teilnehmer 8: Dieses Thema vertieft Jesus in seinem Gebet in Johannes 17. Ich zitiere mal die Verse 1-2, die deutlich machen, dass die Verherrlichung Gottes gerade dadurch geschieht, dass Gott die Menschen verherrlicht, die in seinem Namen handeln:  „Solches redete Jesus und hob seine Augen auf zum Himmel und sprach: Vater, die Stunde ist gekommen: Verherrliche deinen Sohn, auf dass der Sohn dich verherrliche; 2 so wie du ihm Macht gegeben hast über alle Menschen, auf dass er ihnen alles gebe, was du ihm gegeben hast: das ewige Leben.“[5]

 

Teilnehmer 9: Das Wechselverhältnis der Verherrlichung Gottes und der Verherrlichung seines Sohnes, des Menschen Jesus Christus, kommt auch in den Versen 4-5 von Johannes 17 zum Ausdruck: 4 Ich habe dich verherrlicht auf Erden und das Werk vollendet, das du mir gegeben hast, damit ich es tue. 5 Und nun, Vater, verherrliche du mich bei dir mit der Herrlichkeit, die ich bei dir hatte, ehe die Welt war.“

 



[1] Diese Frage warf BWL am 21.2.18 auf.

[2] Das erklärte Georg Schmid.

[3] In diesem Sinne äußerte sich BWL am 21.2.18.

[4] Auf diese Bibelstelle wies Georg Schmid am 21.8.18 hin.

[5] Auf diese Verse wies Georg Schmid am 21.2.18 hin. Bemerkenswert ist auch die folgende Definition des ewigen Lebens durch Jesus: 3 Das ist aber das ewige Leben, dass sie dich, der du allein wahrer Gott bist, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen.“ In dem Vers macht Jesus deutlich, dass es nur einen Gott gibt, nämlich seinen und unseren himmlischen Vater, und dass Jesus sein Gesandter ist. Mit dieser An-Erkenntnis steht und fällt das ewige Leben.

 

Teilnehmer 10: Ja, der Vater wusste von Anfang an, dass Jesus der Erlöser sein würde. Jetzt wird es Realität in der Zeit. Gott wird die Bitte seines Sohnes erhören und für die Menschen vernehmbar sprechen, um seinen Sohn, unseren HErrn zu verherrlichen.

 

Teilnehmer 6: Bevor wir dazu kommen, möchte ich darauf hinweisen, dass in diesem Zusammenhang von Johannes 17 auch immer wieder vom Namen Gottes die Rede ist. Vers 6: „Ich habe deinen Namen den Menschen offenbart, die du mir aus der Welt gegeben hast. Sie waren dein, und du hast sie mir gegeben, und sie haben dein Wort bewahrt.“ Vers 11-12: „11 Und ich bin nicht mehr in der Welt; sie aber sind in der Welt, und ich komme zu dir. Heiliger Vater, erhalte sie in deinem Namen, den du mir gegeben hast, dass sie eins seien wie wir. 12 Solange ich bei ihnen war, erhielt ich sie in deinem Namen, den du mir gegeben hast, und ich habe sie bewahrt, und keiner von ihnen ist verloren außer dem Sohn des Verderbens, damit die Schrift erfüllt werde.“ Und Vers 27: „Und ich habe ihnen deinen Namen kundgetan und werde ihn kundtun, damit die Liebe, mit der du mich liebst, in ihnen sei und ich in ihnen.“[1]

 

Teilnehmer 11: Es wird deutlich, dass der Name Gottes die Wesenszüge Gottes spiegelt – hier Einheit und Liebe. Der Vater verherrlicht sich, indem er sich als der erweist, der er ist. Indem er sich und seinen Willen verwirklicht – so wie wir beten: Dein Wille geschehe. So hat auch Jesus in Gethsemane gebetet, und der Engel stärkte ihn, so dass er durchhalten konnte.[2]

 

Teilnehmer 6: Jesus ehrt den Vater dadurch, dass er den Willen Gottes tut und dafür von Gott die Kraft erhält. Das gleiche kann durch uns geschehen. Johannes 17 gibt darüber Aufschluss.[3] Es hat mit der Einheit von Gott, Jesus und der Gemeinde zu tun, die gemeinsam die höhere Gemeinschaft bilden, von der wir weiter oben gesprochen haben. Darüber reden wir alljährlich insbesondere kurz nach Pfingsten.

 

Teilnehmer 4: Und nachdem Jesus den Vater gebeten hat, seinen Namen zu verherrlichen, manifestiert sich der Gegenwärtige in einer Weise, die mich in Ehrfurcht erschauern lässt: „Da kam eine Stimme vom Himmel: Ich habe ihn verherrlicht und will ihn abermals verherrlichen.“

 

Teilnehmer 5: Welch ein Trost und welch eine Stärkung für Jesus. Die enge Beziehung zum Vater ist auch unser Trost.[4]

 



[1] Auch diese Hinweise gab Georg Schmid am 21.2.2018.

[2] Hinweis von Georg Schmid am 21.2.18; vgl. Lukas 22, 41-43. Vgl. auch die von Georg Schmid zusammengestellte Sammlung von Schriftstellen zum Thema „Verherrlichen“ im Anhang.

[3] Diese Hinweise gab Georg Schmid.

[4] Das betonte Aha.

 

 

Titelbild: Jubel. Foto von manzke-freigeist.Pixabay.