Leiden 2.13: Die Bibeltexte zum 2. Tag vor der Kreuzigung im Zusammenhang

(Lukas 21)„37Er lehrte des Tags im Tempel; des Nachts aber ging er hinaus und blieb an dem Berg, den man den Ölberg nennt. 38Und alles Volk machte sich früh auf zu ihm, ihn im Tempel zu hören.

 

(Matthäus 26) 1Und es begab sich, als Jesus alle diese Reden vollendet hatte, dass er zu seinen Jüngern sprach: 2Ihr wisst, dass in zwei Tagen Passa ist; und der Menschensohn wird überantwortet werden, dass er gekreuzigt werde.

 

3Da versammelten sich die Hohenpriester und die Ältesten des Volkes im Palast des Hohenpriesters, der hieß Kaiphas, 4und hielten Rat, wie sie Jesus mit List ergreifen und töten könnten. 5Sie sprachen aber: Ja nicht bei dem Fest, damit es nicht einen Aufruhr gebe im Volk ; (Lukas 22, 2b) denn sie fürchteten sich vor dem Volk. (Lukas 22) 1Es war aber nahe das Fest der Ungesäuerten Brote, das Passa heißt.

 

6Als nun Jesus in Betanien war im Hause Simons des Aussätzigen, 7trat zu ihm eine Frau, die hatte ein Glas mit kostbarem Salböl und goss es auf sein Haupt, als er zu Tisch saß. 8Als das die Jünger sahen, wurden sie unwillig und sprachen: Wozu diese Vergeudung? 9Es hätte teuer verkauft und das Geld den Armen gegeben werden können. 10Als Jesus das merkte, sprach er zu ihnen: Was betrübt ihr die Frau? Sie hat ein gutes Werk an mir getan. 11Denn Arme habt ihr allezeit bei euch, mich aber habt ihr nicht allezeit. 12Dass sie das Öl auf meinen Leib gegossen hat, das hat sie für mein Begräbnis getan. 13Wahrlich, ich sage euch: Wo dies Evangelium gepredigt wird in der ganzen Welt, da wird man auch sagen zu ihrem Gedächtnis, was sie getan hat.

 

(Lukas 22) 3Es fuhr aber der Satan in Judas, genannt Iskariot, der zur Zahl der Zwölf gehörte. 4Und er ging hin (Matthäus 26) zu den Hohenpriestern (Lukas 22, 4b) und redete mit den Hohenpriestern und mit den Hauptleuten darüber, wie er ihn an sie verraten könnte (Matthäus 26) 15und sprach: Was wollt ihr mir geben? Ich will ihn euch verraten. (Lukas 22) 5Und sie wurden froh und versprachen, ihm Geld zu geben. (Matthäus 26) Und sie boten ihm dreißig Silberlinge. (Lukas 22) 6Und er sagte es zu und suchte (Matthäus 26,16) von da an (Lukas 22,6) eine Gelegenheit, dass er ihn an sie verriete ohne Aufsehen.

 

(Matthäus 26) 17Als es aber höchste Zeit war, die Tage der Ungesäuerten Brote vorzubereiten[1], (denn) Lukas 22) 7es kam[2] nun der Tag der Ungesäuerten Brote (heran), an dem man das Passalamm opfern musste, (da) traten die Jünger zu Jesus und fragten: Wo willst du, dass wir dir das Passalamm zum Essen bereiten? (Lukas, 22) 8Und er sandte Petrus und Johannes und sprach: Geht hin und bereitet[3] uns das Passalamm[4], damit wir's essen. 9Sie aber fragten ihn: Wo willst du, dass wir's bereiten[5]? 10Er sprach zu ihnen: Siehe, wenn ihr hineinkommt in die Stadt, wird euch ein Mensch begegnen, der trägt einen Wasserkrug; folgt ihm in das Haus, in das er hineingeht, 11und sagt zu dem Hausherrn: Der Meister lässt dir sagen: (Lukas 22) Meine Zeit ist nahe; ich will bei dir das Passa feiern mit meinen Jüngern. (Matthäus 26) Wo ist der Raum, in dem ich das Passalamm essen kann mit meinen Jüngern? 12Und er wird euch einen großen Saal zeigen, der mit Polstern versehen ist; dort bereitet[6] es. 13Sie gingen hin und fanden's, wie er ihnen gesagt hatte, und (Lukas 22) taten, wie ihnen Jesus befohlen hatte, und bereiteten[7] das Passalamm (vor).

 

Johannes 13: „1Vor dem Passafest aber erkannte Jesus, dass seine Stunde gekommen war, dass er aus dieser Welt ginge zum Vater; und wie er die Seinen geliebt hatte, die in der Welt waren, so liebte er sie bis ans Ende.“ (Matthäus 26) „20Und am Abend (Lukas 22) als die Stunde kam, (Matthäus 26) setzte er sich nieder zu Tisch mit den Zwölfen[8], (Lukas 22,14) den Aposteln.

 



[1] Luthertext umformuliert – siehe oben.

[2] Das hier benutzte griechische Wort für kommen ist ερχομαι. Es hat viele Bedeutungen, so neben „kommen“ auch „herankommen“. Vgl. Menge-Güthling, S. 289, Bedeutung b). Es sollte also hier übersetzt werden: „Es kam nun die Zeit der Ungesäuerten Brote heran, in (griechisch: εν!) ...“.

[3] Eτοιμαζω.

[4] Πασχα. Im Griechischen wird das gleiche Wort für Passalamm und Passamahl verwandt. Während es in Vers 7 in der Lutherbibel zutreffend mit Passalamm übersetzt wird, sollte es in den Versen 8 und 13 besser mit Passamahl übersetzt werden. So auch die Interlinear.

[5] Ετοιμαζω. Hervorhebung von «Wo» hinzugefügt.

[6] Ετοιμαζω.

[7] Ετοιμαζω.

[8] Interlinear: legte er sich zu Tisch.

 

(Johannes, Kapitel 13) „2Und beim Abendessen, als schon der Teufel dem Judas, Simons Sohn, dem Iskariot, ins Herz gegeben hatte, ihn zu verraten, 3Jesus aber wusste, dass ihm der Vater alles in seine Hände gegeben hatte und dass er von Gott gekommen war und zu Gott ging, 4da stand er vom Mahl auf, legte sein Obergewand ab und nahm einen Schurz und umgürtete sich. 5Danach goss er Wasser in ein Becken, fing an, den Jüngern die Füße zu waschen, und trocknete sie mit dem Schurz, mit dem er umgürtet war.“

 

6Da kam er zu Simon Petrus; der sprach zu ihm: Herr, solltest du mir die Füße waschen? 7Jesus antwortete und sprach zu ihm: Was ich tue, das verstehst du jetzt nicht; du wirst es aber hernach erfahren. 8Da sprach Petrus zu ihm: Nimmermehr sollst du mir die Füße waschen!“Jesus antwortete ihm: Wenn ich dich nicht wasche, so hast du kein Teil an mir. 9Spricht zu ihm Simon Petrus: Herr, nicht die Füße allein, sondern auch die Hände und das Haupt! 10Spricht Jesus zu ihm: Wer gewaschen ist, bedarf nichts, als dass ihm die Füße gewaschen werden; denn er ist ganz rein. Und ihr seid rein, aber nicht alle. 11Denn er kannte seinen Verräter; darum sprach er: Ihr seid nicht alle rein.

 

12Als er nun ihre Füße gewaschen hatte, nahm er seine Kleider und setzte sich wieder nieder und sprach zu ihnen: Wisst ihr, was ich euch getan habe? 13Ihr nennt mich Meister und Herr und sagt es mit Recht, denn ich bin's auch. 14Wenn nun ich, euer Herr und Meister, euch die Füße gewaschen habe, so sollt auch ihr euch untereinander die Füße waschen. 15Ein Beispiel habe ich euch gegeben, damit ihr tut, wie ich euch getan habe. 16Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Der Knecht ist nicht größer als sein Herr und der Apostel nicht größer als der, der ihn gesandt hat. 17Wenn ihr dies wisst – selig[1] seid ihr, wenn ihr's tut.

 

18Das sage ich nicht von euch allen; ich weiß, welche ich erwählt habe. Aber es muss die Schrift erfüllt werden (Psalm 41,10): »Der mein Brot isst, tritt mich mit Füßen.«

 

(Lukas 22) 15Und er sprach zu ihnen: Mich hat herzlich verlangt[2], dies Passalamm mit euch zu essen, ehe ich leide. 16Denn[3] ich sage euch, dass ich es nicht mehr essen werde, bis es erfüllt wird im Reich Gottes. 17Und er nahm den Kelch, dankte und sprach: Nehmt ihn und teilt ihn unter euch; 18denn ich sage euch: Ich werde von nun an nicht trinken von dem Gewächs des Weinstocks, bis das Reich Gottes kommt.“[4]

 

(Matthäus 26) 26Als sie aber aßen, nahm Jesus das Brot (Lukas 22) 19, dankte und brach's und gab's ihnen und sprach: (Matthäus 26) Nehmet, esset; (Lukas 22) das ist mein Leib, der für euch gegeben wird; das tut zu meinem Gedächtnis. 20Desgleichen auch den Kelch nach dem Mahl (Matthäus 26) und dankte, gab ihnen den und sprach: Trinket alle daraus; 28das ist mein Blut des Bundes, das vergossen wird für viele, (Lukas 22) Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut, das für euch vergossen wird (Matthäus 26) zur Vergebung der Sünden. 29Ich sage euch: Ich werde von nun an nicht mehr von diesem Gewächs des Weinstocks trinken bis an den Tag, an dem ich von neuem davon trinken werde mit euch in meines Vaters Reich.

 

Teilnehmer 1: Ich sehe, dass es eine „Heidenarbeit“ ist, die Texte der vier Evangelien so zusammenzufügen, dass sie eine zusammenhängende Schilderung ergeben. Lasst uns die weiteren Bibelstellen, die zu diesem zweiten Tag vor der Kreuzigung gehören, im kommenden Jahr anfügen und jetzt zum praktischen Teil übergehen, nämlich der Fußwaschung unter uns.

 



[1]Μακαριοι – glücklich, überglücklich. Vgl. Menge-Güthling, S. 432.

[2] Die Interlinear gibt das griechische Wortspiel wieder: „Mit Sehnsucht habe ich mich gesehnt, ...“. „Denn“ macht klar, dass das Verlangen nicht erfüllt wird.

[3] Bessere Übersetzung des griechischen Wortes γαρ an dieser Stelle vielleicht: „doch“. Vgl. Menge-Güthling, S. 143, Bedeutung 1.b).

[4] Mit Jesus als König auf dieser Erde – König von Israel und König der ganzen Menschheit.

 

 

Titelbild: Gethsemane. Foto: Achim Möller, 2017.