Leiden 2.14:  Unsere Fußwaschung heute

Teilnehmer 5: Ja, wir sollten in dieser zweiten Woche vor der Karwoche entsprechend dem zweiten Tag vor der Kreuzigung einander die Füße waschen. Vielleicht bilden wir Zweiergemeinschaften, bei denen erst der eine dem andern und dann der andere dem einen die Füße wäscht. Und uns dabei segnen. Und mit dem Segen vielleicht insbesondere an die Füße anknüpfen. Sie sind ja so wichtig für unsere Haltung, für unser gerades Stehen und unsere Körperstatik[1]. Vielleicht können wir zur Anregung und Inspiration  ein paar Bibelverse zusammentragen, die etwas zur Fußwaschung oder überhaupt zu den Füßen sagen.

 

Teilnehmer 6: Das finde ich gut. Ich beginne mal mit der ersten Erwähnung in der Bibel in 1. Mose 18, 3-4: “und (Abraham) sprach: Herr, hab ich Gnade gefunden vor deinen Augen, so geh nicht an deinem Knecht vorüber. 4 Man soll euch ein wenig Wasser bringen, eure Füße zu waschen, und lasst euch nieder unter dem Baum.“

 

Teilnehmer 7: Das sagte Abraham zu dem HERRN in Mamre, der ihm in Gestalt von drei Männern erschien und Isaak verhieß. Die Worte in Vers 4 „Man soll euch ein wenig Wasser bringen, eure Füße zu waschen“ deuten an, dass das in alten Zeiten ein Sklavendienst war. Unser HErr scheut sich nicht, der Sklave seiner Jünger zu sein.[2]

 

Teilnehmer 8: In Psalm 91,11-12, werden die Füße wie ein Augapfel behandelt: „11 Denn er hat seinen Engeln befohlen, dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen, 12 dass sie dich auf den Händen tragen und du deinen Fuß nicht an einen Stein stoßest.“

 

Teilnehmer 9: Das ist eine großartige Verheißung, die ich figurativ verstehe. Vor allem sehe ich sie in Balance mit Matthäus 4: „5 Da führte ihn (Jesus) der Teufel mit sich in die heilige Stadt und stellte ihn auf die Zinne des Tempels 6 und sprach zu ihm: Bist du Gottes Sohn, so wirf dich hinab; denn es steht geschrieben (Psalm 91,11-12): »Er wird seinen Engeln für dich Befehl geben; und sie werden dich auf den Händen tragen, damit du deinen Fuß nicht an einen Stein stößt.« 7 Da sprach Jesus zu ihm: Wiederum steht auch geschrieben (5.Mose 6,16): »Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht versuchen.«

 

Teilnehmer 10: Doch neben der figurativen Bedeutung gibt es auch eine sehr wörtliche. 5. Mose 8, 3-5: „3 Er demütigte dich und ließ dich hungern und speiste dich mit Manna, das du und deine Väter nie gekannt hatten, auf dass er dir kundtäte, dass der Mensch nicht lebt vom Brot allein, sondern von allem, was aus dem Mund des HERRN geht. 4 Deine Kleider sind nicht zerrissen an dir, und deine Füße sind nicht geschwollen diese vierzig Jahre. 5 So erkennst du ja in deinem Herzen, dass der HERR, dein Gott, dich erzogen hat, wie ein Mann seinen Sohn erzieht.“

 

Teilnehmer 11: Das ist ein eindeutiger Hinweis auf das Erziehungsmittel Gottes. Psalm 119,105: „Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Wege.“

 

Teilnehmer 12: Und der Fuß ist gleichzeitig ein Hinweis darauf, dass wir im Leben herrschen können. Josua 10: „24 Als aber die fünf Könige zu ihm herausgebracht waren, rief Josua alle Männer Israels zu sich und sprach zu den Obersten des Kriegsvolks, die mit ihm zogen: Kommt her und setzt eure Füße auf den Nacken dieser Könige. Und sie kamen und setzten ihre Füße auf ihren Nacken.“

 



[1] Das betonte BWL.

[2] Darauf wies Aha hin.

 

Teilnehmer 1: Unser Herrschen im Leben bezieht sich insbesondere darauf, dass unsere Verfehlungen nicht erdrücken. Micha 7: „19 Er wird sich unser wieder erbarmen, unsere Schuld unter die Füße treten und alle unsere Sünden in die Tiefen des Meeres werfen.“

 

Teilnehmer 2: Unser Herrschen im Leben bezieht aber auch andere Anfeindungen und Versuchungen ein. Römer 16,20: „Der Gott des Friedens aber wird den Satan unter eure Füße treten in Kürze. Die Gnade unseres Herrn Jesus sei mit euch!“

 

Teilnehmer 3: Das erinnert mich an Psalm 31, Vers 9: „und übergibst mich nicht in die Hände des Feindes; du stellst meine Füße auf weiten Raum.“

 

Teilnehmer 4: Und immer wieder gibt es einen Bezug zu den Füßen Jesu. Jesaja 52, 7: „Wie lieblich sind auf den Bergen die Füße des Freudenboten, der da Frieden verkündigt, Gutes predigt, Heil verkündigt, der da sagt zu Zion: Dein Gott ist König!“

 

Teilnehmer 5: Und da können wir uns abgewandelt auch einklinken. Römer 10, 15: „Wie sollen sie aber predigen, wenn sie nicht gesandt werden? Wie denn geschrieben steht (Jesaja 52,7): »Wie lieblich sind die Füße der Freudenboten, die das Gute verkündigen!«

 

Teilnehmer 6: Nochmal die Füße Jesu. Lukas 7, 37-38: „Und siehe, eine Frau war in der Stadt, die war eine Sünderin. Als die vernahm, dass er zu Tisch saß im Haus des Pharisäers, brachte sie ein Alabastergefäß mit Salböl 38 und trat von hinten zu seinen Füßen, weinte und fing an, seine Füße mit Tränen zu netzen und mit den Haaren ihres Hauptes zu trocknen, und küsste seine Füße und salbte sie mit dem Salböl.“

 

Teilnehmer 7: Und das hat etwas mit der Fußwaschung zu tun. Lukas 7, 44-47: „44 Und er wandte sich zu der Frau und sprach zu Simon: Siehst du diese Frau? Ich bin in dein Haus gekommen; du hast mir kein Wasser für meine Füße gegeben; diese aber hat meine Füße mit Tränen genetzt und mit ihren Haaren getrocknet. 45 Du hast mir keinen Kuss gegeben; diese aber hat, seit ich hereingekommen bin, nicht abgelassen, meine Füße zu küssen. 46 Du hast mein Haupt nicht mit Öl gesalbt; sie aber hat meine Füße mit Salböl gesalbt. 47 Deshalb sage ich dir: Ihre vielen Sünden sind vergeben, denn sie hat viel geliebt; wem aber wenig vergeben wird, der liebt wenig.“

 

Teilnehmer 8: An dieser Stelle fällt mir Papst Franziskus ein, der im Jahr 2019 die Füße Gefangener nicht nur wusch, sondern auch küsste.

 

Teilnehmer 9: Die Heilung von Füßen unterstreicht ihre Bedeutung. Apostelgeschichte 3, 6-8: „6 Petrus aber sprach: Silber und Gold habe ich nicht; was ich aber habe, das gebe ich dir: Im Namen Jesu Christi von Nazareth steh auf und geh umher! 7 Und er ergriff ihn bei der rechten Hand und richtete ihn auf. Sogleich wurden seine Füße und Knöchel fest, 8 er sprang auf, konnte stehen und gehen und ging mit ihnen in den Tempel, lief und sprang umher und lobte Gott.“

 

Teilnehmer 10: Und noch einmal die Fußwaschung. 1. Timotheus 5. 9-10: „9 Es soll keine als rechte Witwe anerkannt werden unter sechzig Jahren; sie soll eines einzigen Mannes Frau gewesen sein 10 und ein Zeugnis guter Werke haben: wenn sie Kinder aufgezogen hat, wenn sie gastfrei gewesen ist, wenn sie den Heiligen die Füße gewaschen hat, wenn sie den Bedrängten beigestanden hat, wenn sie allem guten Werk nachgekommen ist.“

 

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Titelbild: Ofenplatte mit dem Motiv der Fusswaschung. Foto: falco,Oberhausen auf Pixabay. utm_content=2293084">falco</a> auf <a href="https://pixabay.com/de/?utm_source=link-attribution&amp;utm_medium=referral&amp utm_campaign=image&amp;utm_content=2293084">Pixabay</a>