Pfingsten 5.3:  Gaben der Heilungen – eine von neun Beeren der „Traube heiliger Geist“

Teilnehmer 6: Damit das spezifische Glauben nach 1. Korinther 12, Vers 9a, sichtbar wird, ist es in aller Regel mit einer anderen der neun Formen des Offenkundigmachens des Geistes verbunden – es ist ja sozusagen der heilige Geist in uns eine Traube mit neun Beeren. Glauben kann man wie den heiligen Geist insgesamt nicht sehen, aber die Folgen von Glauben wie zum Beispiel die Übermittlung von Gaben der Heilungen kann man sehen[1].

 

Teilnehmer 7: Oft ist ein Wort der Weisheit oder der Erkenntnis die Grundlage dafür, etwas durch Glauben aktuell ins Dasein zu bringen, also einen Feigenbaum verdorren zu lassen, einen Berg zu versetzen oder eine oder mehrere Gaben der Heilungen von Gott zu übermitteln. Und diese, nämlich die Gaben der Heilungen, werden in 1. Korinther 12,9 sozusagen in einem Atemzug mit dem Glauben genannt.

 

Teilnehmer 8: Die Traube mit neun Beeren – entspricht das nicht auch den neun Früchten des Geistes in Galater 5, Vers 22?[2]

 

Teilnehmer 9: Natürlich hat das Sichtbarmachen des Geistes nach 1. Korinther 12, Vers 7, eine Menge mit den Früchten des Geistes in Galater 5, Vers 22, zu tun. Je enger wir die Verbindung über den heiligen Geist in uns mit unserem himmlischen Vater halten, der ja auch Geist ist, und zwar Heiliger Geist,[3] desto mehr Früchte des Geistes, eben Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Disziplin, werden wir hervorbringen.

 

Teilnehmer 10: Genau das zeigt den Zusammenhang zwischen dem Sichtbarmachen des Geistes nach 1. Korinther 12,7 und den Früchten des Geistes nach Galater 5, 22. Wie halten wir nämlich die Verbindung zu Gott? Indem wir viel vom Geist in uns sichtbar machen, indem wir viel in Zungen reden, aufmerksam beobachten, was in uns und um uns herum vorgeht und den himmlischen Vater sozusagen in jeder (kritischen) Situation nach Worten der Weisheit und der Erkenntnis, nach Gaben der Heilungen etc. fragen.

 



[1] In 1. Korinther 12, 8-10, werden die neun Formen des Offenkundigmachens oder der Manifestation des heiligen Geistes in der Regel mit dem Wörtchen „allos“ (αλλος) verbunden – ein weiterer Nutzen ... . Eine Ausnahme machen Glauben und Reden in Zungen. Hier steht heteros (ετερος) – ein andersartiger Nutzen. Diese beiden Formen des Offenkundigmachens des heiligen Geistes spielen zunächst einmal nur zwischen Gott und dem Gläubigen eine Rolle.

[2] Diese grundlegende Frage stellte BWL.

[3] Vgl. Johannes 4,24 in Verbindung mit 2. Mose 15,11; Josua 24,19; 1. Samuel 6, 20; Psalm 99, Verse 3, 5 und 9; 1. Samuel 2,2; Hesekiel 28, 22 und 25; 36,23; 38, 16 und 23; 39, 27 – Verse, die uns mit Ehrfurcht vor JHWH erfüllen.

 

Titelbild: Grafik von Petrus3743 - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=84882281. Beschriftet durch H.H.

 

Teilnehmer 11: Und so bekommt zum Beispiel an einem Hauskreisabend oder in einer anderen Situation, in der mehrere Gläubige anwesend sind,  mal der eine dies und der andere das?

 

Teilnehmer 12: Ja, genau. Manchmal ist es auch ergänzend. Wichtig ist, dass grundsätzlich jeder der Gläubigen die genannten Dinge empfangen kann – so, wie jeder in Zungen reden kann.

 

Teilnehmer 7: Wer aber in einer konkreten Situation zum Beispiel welches Wort der Weisheit erhält oder überhaupt ein Wort der Weisheit oder welcher Gläubige welche Gabe der Heilung zum Weitergeben oder für sich selbst erhält, hängt von zwei Personen ab, nämlich von der Empfangsbereitschaft des Gläubigen und von Gott.

 

Teilnehmer 6: Und beides hängt mit der jeweiligen Funktion eines Gläubigen generell in der Gemeinde oder speziell in einer bestimmten Situation zusammen.

 

Teilnehmer 5: Und dabei kommt es darauf an, dass sich die verschiedenen Glieder als Glieder eines Leibes verstehen und weder voller Neid noch voller Verachtung gegenüber anderen Gliedern sind.

 

Teilnehmer 1: Aha. So allmählich verstehe ich, was in 1. Korinther 12 gemeint ist und speziell in den Versen 4-7. Es gibt nach Vers 4 verschiedene Gnadengaben (χαρισματα – charismata - wie zum Beispiel die Befähigung zur Ehe oder die Befähigung zur Ehelosigkeit, aber es ist ein Geist, Gott, der sie gibt.

 

Teilnehmer 8: Und es gibt nach Vers 5 verschiedene Dienste (διακονια – diakonia - in der Gemeinde generell oder in einer spezifischen Situation), aber es ist ein HERR, nämlich Gott, der sie eingerichtet hat.

 

Teilnehmer 9: Und es gibt nach Vers 6 verschiedene Kraftwirkungen (ενεργηματα – energämata - wie zum Beispiel die Vermehrung von Lebensmitteln oder das Stillstehen eines Gewässers oder die Stillung eines Sturmes), aber es gibt nur einen Gott oder Geist, der die Energie oder Kraft dazu gibt.

 

Teilnehmer 2: Und dann folgt ein großes Aber, aber, aber, aber, das die Lutherbibel 1984 nicht wiedergibt, andere Übersetzungen aber sehr wohl[1]: Aber die neun Formen der Sichtbarmachung oder Manifestation (φανερωσις – phaneroosis) des heiligen Geistes in ihnen, der Kraft aus der Höhe, der Verbindung zum himmlischen Vater sind grundsätzlich allen Gläubigen gegeben – genau so, wie auch die Früchte des Geistes nach Galater 5, 22 allen Gläubigen zuwachsen, die im Geist leben.

 

Teilnehmer 12: Können wir uns Beispiele aus der Bibel ansehen, in dem die Übermittlung von Gaben der Heilungen durch Glauben deutlich herauskommt?

 



[1] Vgl. z.B. die NeÜ von Karl-Heinz Vanheiden oder die Interlinear.