Leiden 6.7: Die Reaktion auf gute Werke - vom Lob Gottes bis zu tödlichem Hass

Teilnehmer 11: Was die einen so berührt, dass sie glauben, ist für die anderen, und zwar insbesondere für die Führungsschicht, ein Grund zur Eifersucht: „46Einige aber von ihnen gingen hin zu den Pharisäern und sagten ihnen, was Jesus getan hatte. 47Da versammelten die Hohenpriester und die Pharisäer den Hohen Rat und sprachen: Was tun wir? Dieser Mensch tut viele Zeichen. 48Lassen wir ihn so, dann werden sie alle an ihn glauben, und dann kommen die Römer und nehmen uns Land und Leute.

 

Teilnehmer 5: Warum sollten die Römer kommen und ihnen Land und Leute nehmen?

 

 

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Titelbild: Eifersucht. Gemälde von Edvard Munch, 1895. Foto von Wikimedia Commons contributors; Wikimedia Commons,

 

 

Teilnehmer 6: Wir müssen uns vergegenwärtigen, dass die Römer zu der Zeit das Land beherrschten. Aber die Regelung von vielen internen und insbesondere den religiösen Angelegenheit haben sie weiterhin dem Hohen Rat der Juden und damit den in ihm vertretenen Pharisäern, Sadduzäern und Schriftgelehrten überlassen. Sollten nun die Juden alle oder wenigstens mehrheitlich an Jesus glauben und ihm folgen, wäre es in der Herrschaftslogik der Römer naheliegend, Jesus als König einzusetzen und anstelle des existierenden Hohen Rates ihn mit der Selbstverwaltung zu betrauen. Das befürchteten die sadduzäischen Hohenpriester und die Pharisäer im Hohen Rat. Sie sehen ihre Macht und ihre wirtschaftliche Basis bedroht.[1]

 



[1] Man sollte nicht meinen, dass sich solches gegenwärtig in unserem Land wiederholen könnte – tut es aber doch, wenn auch in sehr, sehr abgeschwächter Form. Markus Hoffmann, Leiter einer Einrichtung namens „Wüstenstrom“, scheut sich nicht, Homosexuellen zu helfen, die diesen Lebensstil als Belastung empfinden, was er aus eigener Erfahrung kennt. Das stößt jedoch bei manchen Kreisen des politischen Establishments auf heftige Ablehnung bis hin zu diskriminierenden Bezeichnungen wie "Homo-Heiler", "Konversationstherapie" und dem Verlangen nach Berufsverbot z.B. für Psychotherapeuten, die bei ihren Klienten auf den Wunsch nach Veränderung eingehen. Wer einmal homosexuell empfunden hat, soll sein Leben lang auch weiter so empfinden müssen, auch wenn er das gar nicht möchte. Vgl. z.B. https://taz.de/Jens-Spahn-ueber-Homo-Heilung/!5573547/.