Glück 3.5: Sanftmut unter Schwestern und Brüdern

Teilnehmer 1: Wichtig scheint mir zu sein, wie sich die Sanftmut unter Brüdern[1] zeigt. In Galater 6, Verse 1-3, heißt es dazu: „Liebe Brüder, wenn ein Mensch etwa von einer Verfehlung ereilt wird, so helft ihm wieder zurecht mit sanftmütigem (prautätos) Geist, ihr, die ihr geistlich seid; und sieh auf dich selbst, dass du nicht auch versucht werdest. Einer trage des andern Last[2], so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen. Denn wenn jemand meint, er sei etwas, obwohl er doch nichts ist, der betrügt sich selbst.“

 


[1] Georg Schmid hat darauf hingewiesen, dass das Wort für Brüder im Griechischen und Hebräischen die Schwestern einschließt, so wie das deutsche Wort Geschwister sich nicht nur auf die Schwestern bezieht, sondern auch auf die Brüder.

[2] Das Wort für Last ist hier im Griechischen baros – Schwere, Gewicht, Last, Leid, Gram etc. In Vers 5 dagegen ist das Wort phortion benutzt – Last, Gepäck, Schiffsladung, Fracht. Das Grundwort phorton bedeutet auch Beförderung. Wir helfen einander, in der Ordnung Gottes, der Ordnung der Liebe, zu leben. Aber die Verantwortung vor Gott bleibt bei jedem selbst.

 

Teilnehmer 11: Aber was hat das damit zu tun, dass wir das Land ererben?

 

Teilnehmer 10: Ich glaube, sehr viel. Die Sanftmut untereinander ist ein Schlüsselfaktor für den Zusammenhalt der Gemeinde. Und je mehr die Gemeinde Jesu zusammen hält, desto mehr Einfluss hat sie auf die Länder, in denen sie lebt – bis zu dem Grad, dass sie das Land entscheidend prägt, es erbt. Den Ländern tut das gut, wie sich an verschiedenen Beispielen zu verschiedenen Zeiten zeigen ließe. Selbst heute weisen unter den 20 wohlhabendsten Nationen, zu denen auch die Schweiz, die USA und Deutschland gehören, etwa drei Viertel eine deutlich christliche Prägung auf. Bei dem restlichen Viertel handelt es sich überwiegend um kleine Nationen mit hohen Rohölvorkommen.

 

Titelbild: Ali Zifan, Iran. Quelle: Wikipedia.