Leiden 6.4: Jesus gibt Hoffnung: Vom „Was wäre gewesen, wenn ...“ zum Glauben

Teilnehmer 3: Nicht nur die Fakten waren aufgrund des Todes von Lazarus erschütternd, sondern auch die Stimmung war es: „20Als Marta nun hörte, dass Jesus kommt, geht sie ihm entgegen; Maria aber blieb daheim sitzen. 21Da sprach Marta zu Jesus: Herr, wärst du hier gewesen, mein Bruder wäre nicht gestorben.“ Beginnen nicht auch wir unsere Sätze allzu oft mit „Wäre“?[1] Wäre ..., ja dann.

 

Teilnehmer 5: Aber bei Marta gibt es einen Lichtblick, einen Hoffnungsschimmer: „22Aber auch jetzt weiß ich: Was du bittest von Gott, das wird dir Gott geben.“ Ermutigen wir einander, fortzufahren wie Marta: „Was Du bittest von Gott, das wird Dir Gott geben.“ Wir sind frei gemacht vom „wäre“. Das „wäre“ hat keine Kraft mehr, wenn wir glauben.[2]

 

Teilnehmer 4: Der Dialog geht aber noch weiter: „23Jesus spricht zu ihr: Dein Bruder wird auferstehen. 24Marta spricht zu ihm: Ich weiß wohl, dass er auferstehen wird – bei der Auferstehung am Jüngsten Tage. 25Jesus spricht zu ihr: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben, auch wenn er stirbt;[3] 26und wer da lebt und glaubt an mich, der wird nimmermehr sterben.[4] Glaubst du das? 27Sie spricht zu ihm: Ja, Herr, ich glaube, dass du der Christus bist, der Sohn Gottes, der in die Welt gekommen ist.“

 



[1] Diese Beobachtung machte Aha.

[2] So Aha.

[3] Das gilt für alle Situationen des Lebens. Darauf wies Aha hin.

[4] Diese in der Lutherbibel 1984 fettgedruckten Verse sind für BWL Eckverse ihres Lebens. Sie hat sie für die Anzeige zum Tod ihres Vaters ausgesucht.

 

Teilnehmer 5: Das ist ein völliger Themenwechsel. Jetzt geht es nicht um Auferweckung, sondern um Auferstehung. Und da bekennt Marta Jesus als den Christus und Sohn Gottes, der in der Tat nicht nur gekommen ist, um den einen oder anderen aufzuwecken, sondern um dem Tod endgültig die Macht zu nehmen - in all den Fällen, in denen Menschen an ihn als den Christus, den Gesalbten oder den Messias glauben.

 

Teilnehmer 3: Aber da steckt doch auch ein Widerspruch. Erst sagt Jesus, dass derjenige, der an ihn glaubt, leben wird, auch wenn er stirbt. Und dann sagt er, dass er nimmermehr sterben wird, also überhaupt nicht stirbt.

 

Teilnehmer 2: Das scheint nur so, und das liegt an der Lutherfassung bzw. der Übersetzung mit „nimmermehr“. Im Griechischen steht hier „ου μη αποθανη εισ τον αιωνα“: keinesfalls auf ewig oder für immer sterben.[1]

 



[1] Vgl. Menge-Güthling, S. 25, Bedeutung 1.c) von αιων.

 

Titelbild: Lemminkäinen's Mutter. Gemälde von Akseli Gallen-Kallela - aQHH2Cq4Yz-KEg at Google Cultural Institute, zoom level maximum, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=29191409.